Der neue Zitronenfalter „Krise. Katastrophe oder Einladung“ ist da.

Liebe Leserinnen und Leser,

die letzten Monate hatten es in sich. Jeder und jede von uns hatte so seine ganz eigene Herausforderung zu meistern. Wir sind in einer Krise, so wurde immer wieder deutlich kommuniziert.

Und jetzt? Wie damit umgehen? Was hilft weiter?

Diesen Fragen haben wir uns gestellt. Ganz verschiedene und kreative Antworten darauf finden Sie in diesem Heft. Einige davon stellen wir hier vor: Der badische Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh zeigt uns die Bedeutung des Vertrauens auf, um uns auf Ambivalenzen und Risiken einzustellen. Die Theologin Ruth Maria Michel ermutigt mit konkreten Fragen, uns der Herausforderung zu stellen und sie zu bewältigen. Kreative und ermutigende Ideen, wie eine Osternacht zu Coronabedingungen, der online Ständerling nach dem Gottesdienst, oder der Gottesdienst im Autokino werden vorgestellt. Auch die Form des online Abendmahls wird diskutiert.

Wir wünschen Ihnen, dass der Zitronenfalter Impulse gibt für Ihre ganz eigene Krisenbewältigung, neue Ideen für die Gestaltungsmöglichkeiten in der Gemeinde und viel Ermutigung beim Lesen. Das komplette Heft können Sie hier lesen oder als PDF herunterladen.

So war unsere Mitgliederversammlung am 9. Oktober 2020

Markus Brenner begrüßt vor der Bonhoefferkirche mit zitronengelber Maske.

Versammlung? – Ein ganz schwieriges Wort zur Zeit. Und doch muss ein lebendiger Verein sich zumindest einmal im Jahr treffen, um Wahlen abzuhalten, sich über die künftige Ausrichtung Gedanken zu machen und – erfreulicherweise – neue Mitglieder einzubinden. Dank Christine und Bernd Hirzel konnten wir unsere Mitgliederversammlung, die vom Frühjahr – aus gegebenem Anlass – auf Herbst verschoben wurde, am Freitag, den 9. Oktober 2020, in der großen Bonhoefferkirche in Stuttgart unter Corona Bedingungen abhalten. Rund 50 Mitglieder waren gekommen, um sich einzubringen.

Jens Schnabel berichtete über das letzte Jahr.

Jens Schnabel, der erste Vorsitzende von Kfm, berichtete über das letzte Jahr und ermutigte die Mitglieder auch weiterhin beim Reformationsprozess der Landeskirche dabei zu sein. Anschließend konnten zahlreiche neue Mitglieder begrüßt werden, von denen einige auch anwesend waren. Wir sind inzwischen stolze 241 Mitglieder stark!

Danach gab Reiner Klotz einen Einblick in die im Dezember erfolgten Kirchenwahlen. Kfm ist in 21 Wahlkreisen mit 28 Kandidatinnen und Kandidaten angetreten. Viele haben sich mit unglaublichem Einsatz bei der Wahl engagiert und mit der Agentur cadea / plus X hatte Kfm auch eine sehr gute Wahlunterstützung, so dass die Reforminitiative den mit Abstand größten Stimmenzuwachs verbuchen konnte und somit als Sieger aus der Wahl hervorgegangen ist. Wir haben jetzt 12 Synodale in der Landessynode, darunter 3 Frauen und 2 Pfarrer! (Zum Vergleich: In der letzten Synode waren wir mit fünf Synodalen vertreten). Informationen über die Arbeit der Synodalen in der Synode sind hier auf unserer Homepage zu finden.

David Lehmann stellte ein neues Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit und den Zitronenfalter vor: das Projekt „Zitronen – PRESSE“. Dieses befindet sich gerade noch in der Entwicklung, wir werden aber demnächst über weiter Ergebnisse informieren.

Das „Café 300“ der Evangelischen Kirchengemeinde Dettingen am Albuch erhielt den 1. Platz beim Innovationspreis.

Seit einigen Jahren vergeben Kirche für morgen und das 3E Magazin zusammen den Innovationspreis. Im Frühjahr musste die Preisübergabe leider ausfallen, deshalb haben wir jetzt die Chance genutzt und den 1. Preis unter großem Applaus an das Projekt „Café 300“ übergeben. Leider konnten die Gewinner des 2. und 3. Preises nicht anwesend sein. Die Plätze 1 – 10 und Beschreibungen zu den Projekten sind hier zu finden – und vielleicht findet sich ja auch die ein oder andere Inspiration für die eigene Gemeindearbeit. Markus Brenner, der Erfinder und Kümmerer des Innovationspreises, übergab dabei auch den Staffelstab an Jürgen Kehrer und Willi Beck, die in Zukunft das Projekt verantworten.

Übrigens: Um den Innovationspreis 2021 kann man sich noch bis Ende diesen Jahres bewerben – und damit um eine attraktive Förderung Ihres innovativen Projektes von bis zu 1.000,00 €! Alle Infos hier.

Die anderen „Treppchen“-Plätze wurden in Abwesenheit überreicht.

Martin Mielke gab dann den Finanzbericht ab. Durch die Wahlkosten ist der Haushalt von Kfm leider nicht ausgeglichen. Es sind zwar dankenswerterweise mehr Spenden als erwartet eingegangen, es gab aber gerade durch die Wahlkosten und die Zusammenarbeit mit cadea / plus X sehr hohe Ausgaben, so dass wir leider einen Berg von Schulden haben. Das Ziel muss sein, diese möglichst schnell abzubauen und ein Finanzpolster für die nächsten Kirchenwahlen aufzubauen. Wie kann das gehen?
Wie wäre es denn, wenn jedes Kirche für morgen Mitglied eine Sonderspende von 100.- Euro machen würde, dann könnten wir einen großen Teil der Privatdarlehen bald zurückzahlen. Wer das kann und möchte findet hier unsere Bankverbindung. Der Leitungskreis muss sich auch Gedanken darüber machen, ob wir uns weiterhin die professionelle Öffentlichkeitsarbeit durch cadea / plus X leisten können und wollen.

Apropos Leitungskreis – dieser konnte endlich neu gewählt werden. In den neuen Leitungskreis wurden Brigitte Zirngibl, Jürgen Kehrer, Willi Beck, Sebastian Bugs, David Lehmann und Markus Munzinger gewählt. Außerdem hat sich Andreas Arnold bereit erklärt für den Posten des 2. Vorsitzenden zu kandidieren und wurde einstimmig gewählt. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewählten! Wir wünschen euch Gottes Segen für eure Aufgaben und Gottes guten Geist für Ideen und Aktionen, die Kfm voranbringen und helfen, die Kirche zu reformieren.

Nach einer Pause kamen auch die Synodalen noch zu Wort und berichteten aus der bisherigen Arbeit in der Synode. So ging eine rundum gelungene Mitgliederversammlung unter Corona Bedingungen nach vielen Gesprächen zu Ende. Es war schön sich auch einmal wieder zu treffen und auszutauschen. Mit diesem Schwung können wir als Reforminitiative unsere Vereins- und Gesprächskreisarbeit hoffentlich so erfolgreich wie bisher weiterführen!

Noch Plätze frei – Einkehrtage vom 6. bis 8. November 2020 für Kfm-Mitglieder und Interessierte

Menschen, die auf ein Einkehrwochenende gehen, haben in der Regel genug zu tun. Nicht selten mehr als genug. Der diesjährige Retreat von Kirche für morgen möchte genau diesen Umstand aufgreifen: Wir wollen uns von unserer Referentin Ruth Maria Michel in die Stille führen lassen, Abstand zu unserem Alltag gewinnen und mit Hilfe des Instruments der Unterscheidung der Geister unser eigenes Engagement betrachten. Nicht umsonst gehört die Spannung zwischen Betrachtung (contemplatio) und Aktivität (actio) schon seit der Antike zu den am intensivsten diskutierten Fragen in Theologie und Philosophie.

Und wir heute? Worin gründet unser Engagement? In welcher Ruhe liegt unsere Kraft? Auf welcher Grundlage und mit welcher Methode treffen wir unsere Entscheidungen? Was tun wir, was lassen wir? Ist mein Engagement auf lange Sicht lebensfördernd? – Das Wochenende gehört zur contemplatio-Seite unseres Lebens und möchte Impulse für dessen actio-Seite mitgeben.

Elemente unserer Einkehrzeit: Impulse zum Thema, Meditation, persönliche Reflexion, Austausch in der Gruppe, gemeinsamer Gottesdienst, auf Wunsch teilweises Schweigen

Beginn: Freitag, 6. November 2020 um 18 Uhr
Ende: Sonntag, 8. November 2020 um 13 Uhr

Ort: Kloster Kirchberg, Sulz am Neckar

Kosten: 220.- € (Doppelzimmer), 250.- € (Einzelzimmer)

Eingeladen sind: Mitglieder von Kirche für morgen und gerne weitere Interessierte

Anmeldung: Bitte schriftlich bis 27.09.2020 bei der Kfm-Geschäftsstelle, Inge Frank, info@kirchefuermorgen.de bei gleichzeitiger Überweisung der Kosten auf das Konto von Kirche für morgen mit dem Vermerk „Einkehrtage“, IBAN: DE43 5206 0410 0000 4194 35

Organisation: Dr. Kathrin Messner, Theologin, Lehrerin, Geschäftsführerin der Evang. Erwachsenenbildung im Rems-Murr-Kreis, Mitglied von Kirche für morgen, Tübingen

Referentin: Ruth Maria Michel

Ruth Maria Michel ist Theologin, Exerzitienbegleiterin und Leiterin des Ressorts Spiritualität der VBG (Vereinte Bibelgruppen), Zürich. Außerdem ist sie ausgebildet in christlicher Meditation und Seelsorge sowie als Enneagramm-Trainerin ÖAE.

Die komplette Ausschreibung als PDF können Sie hier herunterladen.

EKD goes Kfm – Kommentar zum Papier der EKD „Kirche auf gutem Grund – Elf Leitsätze für eine aufgeschlossene Kirche“

Mit ihrem neuesten Papier wagt die EKD einen deutlichen Schritt nach vorne, hin zu den Menschen unserer Zeit. Leitend ist dabei die Frage, „was der Kommunikation des Evangeliums nach innen und außen unter den sich verändernden Bedingungen der Gegenwart dient und was nicht.“ (Z. 63-65; zum Papier gehts hier)

In elf Leitsätzen werden konkrete Vorschläge gemacht, wie die Kirche fit für die Zukunft werden kann. Da heißt es z.B., Kirche „wird Ressourcen bereitstellen und Mitarbeitende freistellen für befristete Projekte, Erprobungsräume und kreative Experimente. Ca. 10 % der kirchlichen Haushalte sollten als geistliches „Risikokapital“ hierfür zur Verfügung gestellt werden.“ (Z. 384-387) Mit diesem Vorschlag greift die EKD auf, was wir von Kirche für morgen schon länger in die Formel „10% für Innovationen“ gepackt haben.

Auch an vielen anderen Stellen atmet das EKD-Papier den Geist von Kfm. So z.B. wenn gefordert wird: „Unterschiede zwischen haupt- und ehrenamtlicher Tätigkeit werden abgebaut und Beschäftigungsmöglichkeiten flexibler.“ (Z. 351 f.) Dass es dafür auch veränderte Strukturen braucht versteht, sich von selbst: „Zukünftig wird eine Organisationsstruktur gefördert werden, die dynamisch auf gesellschaftliche Entwicklungen und Veränderungen reagiert, Eigenverantwortung stärkt und Freiräume schafft für neue und experimentelle Sozialformen von Gemeinde.“ (Z. 449-452)

Das starre Festhalten an bestehenden Formen führt in eine Sackgasse. „Parochiale Strukturen werden ihre dominierende Stellung als kirchliches Organisationsprinzip verlieren. Es werden neue Formen der Versammlung um Wort und Sakrament entstehen; die Bedeutung situativ angepasster Formen wird zunehmen. Flexible Präsenz von Kirche an wechselnden Orten wird wichtiger werden als das klassische Modell einer ‚Vereinskirche‘ mit ihren statischen Zielgruppenangeboten.“ (Z. 292-297). Genau so ist es!

Dieses Papier zu lesen, lohnt sich und es ist zu wünschen, dass es viel diskutiert und auch umgesetzt wird. Wenn Kirche eine Zukunft haben will, muss sie in der Tat „risikobereiter werden“ (Z. 470) Wir von Kirche für morgen sagen: Mehr davon!

Dr. Jens Schnabel, Gemeindepfarrer in Sindelfingen, 1. Vorsitzender von Kirche für morgen
Matthias Böhler, Sprecher des Gesprächskreises Kirche für morgen in der Landessynode

 

Das Papier der EKD „Kirche auf gutem Grund – Elf Leitsätze für eine aufgeschlossene Kirche“ finden Sie hier.

Die Mitteilung von Jens Schnabel und Matthias Böhler können Sie gerne hier als PDF herunterladen.

 

Der neue Zitronenfalter ist da – „der gewählte Aufbruch“

Unser neuer Zitronenfalter steht ganz im Zeichen des Aufbruchs. Lesen Sie, wie Abraham aufgebrochen ist, wie Kirche Aufbrüche ermöglicht oder verhindert und wie „die Zwölf“ ihre Arbeit aufnehmen und Kirche für morgen so in die neue Synodalperiode aufbricht.

Außerdem möchten wir Ihnen zeigen wo und wie neue Aufbrüche in unserer Kirche bereits wirken und die Preisträgerinnen und Preisträger des Innovationspreises vorstellen, sowie das Projekt „Stadtkante“ in Stuttgart und den „laifHof“ in Kusterdingen.

Das alles und vieles weitere mehr finden Sie in unserem neuen Zitronenfalter, den Sie hier als PDF herunterladen können.

Übrigens: Wussten Sie schon, dass Sie den Zitronenfalter kostenlos zu sich nach Hause bestellen können? Nehmen Sie einfach hier Kontakt zu uns auf oder schreiben Sie an unsere Geschäftsstelle: info@kirchefuermorgen.de

Stellungnahme zum Thema Abendmahlsfeiern

von Dr. Jens Schnabel, Gemeindepfarrer in Sindelfingen, 1. Vorsitzender von Kirche für morgen

und Matthias Böhler, Sprecher des Gesprächskreises Kirche für morgen in der Landessynode

Am Ende der Seite finden Sie Textvorschläge für eine Abendmahlsfeier an Gründonnerstag und eine vom Oberkirchenrat vorgeschlagene Liturgie für eine Hausabendmahlsfeier.

Sie können den folgenden Text der Pressemitteilung auch gerne hier als PDF herunterladen.

In der aktuellen Situation der Corona-Pandemie stellen sich im Blick auf das Abendmahl zwei Fragen: Erstens, wer darf Abendmahl feiern und zweitens, ist es möglich, via Fernseher oder Internet Abendmahl zu feiern. Darüber hinaus ist ganz grundsätzlich zu überlegen, wo das Abendmahl seinen Ursprung hat, welche Regelungen nötig und sinnvoll sind und welche nicht.

1. Wer darf Abendmahl feiern?

Über diese Frage diskutieren wir in unserer Württembergischen Landeskirche schon lange. Nach unserer Landeskirchlichen Abendmahlsordnung muss bei jeder Abendmahlsfeier eine von der Landeskirche ermächtigte Person anwesend sein. Für Gründonnerstag und Karfreitag wurde nun vom Oberkirchenrat eine Ausnahmeregelung erlassen. Im entsprechenden Schreiben der Kirchenleitung vom 3. April 2020 heißt es: „Angesichts der aktuellen Krise hat das Kollegium des Oberkirchenrates beschlossen, die entsprechenden Regelungen für eine Hausabendmahlsfeier für Gründonnerstag (9. April 2020) und Karfreitag (10. April 2020) mit Verweis auf die besonderen Umstände auszusetzen, den Familien also die Abendmahlsfeier im häuslichen Kreis an diesen beiden Tagen zu gestatten, auch wenn keine von der Landeskirche ausgebildeten und ermächtigten Personen im Sinne der Abendmahlsordnung anwesend sind, die die Feier leiten.“
Für die Reforminitiative Kirche für morgen sollte diese Ausnahmeregelung der Normalfall werden. Eine Beschränkung von Abendmahlsfeiern mit der Begründung, dass von der Landeskirche ermächtigte Personen anwesend sein müssen, lässt sich biblisch-theologisch nicht begründen. Das Gedenken an Jesus, die Feier des Abendmahls sollte in unseren Häusern und Kleingruppen nicht nur in Notlagen, sondern immer möglich sein.

2. Ist es möglich via Fernseher oder Internet Abendmahl zu feiern?

Über diese Frage wird in unserer Württembergischen Landeskirche auch schon länger diskutiert, zumindest seit dem Jahr 2016, als es erste Abendmahlsfeiern zusammen mit einer Fernsehgemeinde gab. Im Schreiben des Oberkirchenrats vom vergangenen Freitag heißt es dazu: „Da nach den staatlichen Vorgaben Gottesdienste im kleinsten Rahmen zur Aufzeichnung oder medialen Verbreitung möglich sind (Verordnung des Kultusministeriums vom 2. April 2020), können Abendmahlsfeiern in Kirchen im kleinsten Rahmen stattfinden und medial übertragen werden. Wenn ein solcher Gottesdienst mit wenigen Anwesenden unter Beachtung der seuchenpräventiven Gesichtspunkte gefeiert wird, ist es eine vollgültige Abendmahlsfeier. In den Gaben von Brot und Wein ist Christus gegenwärtig. Durch die Teilnahme am Mahl entsteht die Gemeinschaft mit Christus und untereinander. Dies alles ist am Bildschirm nicht in derselben Weise möglich wie in der im Kirchenraum zum Gottesdienst versammelten Gemeinde. Daher ist die leibhafte Teilnahme an einem Abendmahlsgottesdienst von einer Teilnahme durch mediale Vermittlung zu unterscheiden. Daraus folgt: Wer eine Abendmahlsfeier am Bildschirm verfolgt, ist so dabei, wie wenn jemand bei der Austeilung in der Bankreihe bleibt und im Gebet verbunden ist.“
Die Reforminitiative Kirche für morgen sieht das anders. Es ist auch möglich via Fernseher oder Internet Abendmahl zu feiern und dabei nicht nur im Gebet verbunden zu sein. Entscheidend ist, dass es im Sinne und Auftrag Jesu geschieht und in einer Gemeinschaft gefeiert wird. Beides ist auch medial vermittelt möglich. Natürlich ist das Gemeinschaftsgefühl bei leiblicher Gegenwart anders als vor einem Bildschirm oder Smartphone. Eine Gemeinschaft lebt auch von der persönlichen Begegnung, der Berührung durch Handschlag, der gemeinsamen Handlung im gleichen Raum usw. Dennoch ist auch eine medial vermittelte Gemeinschaft eine Gemeinschaft. Biblisch-theologisch gibt es keine stichhaltigen Argumente die eine Abendmahlsfeier via Fernseher oder Internet ausschließen. Ganz im Gegenteil: Wir sollten uns freuen, dass wir solche Möglichkeiten haben und wir Menschen auf diese Art und Weise in die Gemeinschaft mit hinein nehmen und stärken können.

Grundsätzliche Überlegungen zum Abendmahl

Am Anfang des Abendmahls steht ein schlichter Auftrag Jesu. Er sagte zu seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod: „das tut zu meinem Gedächtnis.“ (Lk 22,19; 1.Kor 11,24f.) Die Jünger sollen tun, was Jesus mit ihnen getan hat: Brot und Wein nehmen, Gott dafür danken und beides untereinander teilen. Das ist zunächst einmal alles.
Und die ersten Christen taten das auch. So lesen wir in der Apostelgeschichte von der ersten christlichen Gemeinde: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. … Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen“. (Apg 2,42.46)
Dabei ging es den ersten Christen zunächst und vor allem um den auferstandenen Jesus Christus. Denn:

  • Jesus hat das Abendmahl eingesetzt für die Zeit nach seinem Tod und seiner Auferstehung.
  • Jesus selbst lädt zum Abendmahl ein. In der Offenbarung lesen wir folgenden Satz des Auferstandenen: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ (Offb 3,20)
  • Jesus ist Gastgeber und Gabe zugleich; das Abendmahl erinnert daran, dass er für uns gestorben ist.
    Wenn wir uns die biblischen Texte genauer ansehen, dann entdecken wir unterschiedliche Gesichtspunkte des Abendmahls. Sie alle haben mit Jesus zu tun. Beim Abendmahl geht es um Gedächtnis (Erinnerung an das Leben und das Tun Jesu), Gemeinschaft, Vergebung, Dank und Hoffnung.

All diese Aspekte sind bei einer Abendmahlsfeier zu bedenken.

Im Kern bleibt es aber immer ein von Jesus Christus gestiftetes Teilen von Brot und Wein in einer Gemeinschaft von Jüngerinnen und Jüngern Jesu. Erst im Laufe der Kirchengeschichte wurde das Abendmahl zur Aufgabe von bestimmten Amtsträgern. Natürlich braucht es in einer großen Gemeinschaft auch Regelungen, wer für was zuständig ist. Was es aber nicht braucht, ist eine landeskirchliche Ermächtigung für das Abendmahl. In vielen anderen Bereichen gibt es solche landeskirchliche Ermächtigungen auch nicht. So wird z.B. in den Kirchengemeinden vor Ort entschieden, wer Kindergottesdienste leitet, Gottesdienste musikalisch begleitet, Erwachsenenbildungsveranstaltungen verantwortet usw. All das muss geregelt werden, aber es braucht dazu keine Beschränkungen von Seiten der Kirchenleitung.

Abendmahl zu Hause

Hier finden Sie Textvorschläge für eine Abendmahlsfeier an Gründonnerstag.

Eine vom Oberkirchenrat vorgeschlagene Liturgie für eine Hausabendmahlsfeier können Sie hier herunterladen.

Deutschland betet gemeinsam

„Deutschland betet gemeinsam“ möchte hunderttausende Christinnen und Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zeitgleich zum Gebet versammeln und so ein Zeichen der Hoffnung setzen. Die Aktion geht vom Gebetshaus e.V. aus und steht unter der Schirmherrschaft des bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder.

Es wäre schön, wenn möglichst viele von Ihnen mitmachen!

Wann? 8. April 2020, 17:00 Uhr

Wo? Bei Ihnen zuhause.

Weitere Infos finden Sie in diesem Video. Die Website der Aktion und den Link zum Livestream hier: https://deutschlandbetetgemeinsam.de

https://www.youtube.com/watch?v=I28ZxKu-gWw

Hackathon #glaubengemeinsam

Machen Sie mit beim Hackathon – #glaubengemeinsam! „Gib der Kirche einen Schubs!“

Wann? 3. April 18 Uhr – 5. April 18 Uhr
Wo? Bei Ihnen zuhause!
Was? Die Jugenddelegierten in der Synode der EKD haben innerhalb weniger Tage ein klasse Projekt auf die Beine gestellt: Den Hackathon #glaubengemeinsam. Das ist eine großartige Möglichkeit, die vielen guten Ideen und was überall schon an neuen Ausdrucksformen von Glaube und Gemeinde in unseren Kirchen passiert, zu vernetzen.

Alle Infos und die Anmeldung hier: https://glaubengemeinsam.de

Innovationspreis 2019 – Verleihung am 15. März 2020

Am Sonntag, den 15. März um 18.00 Uhr, werden die Preisträgerinnen und Preisträger im Rahmen eines innovativen Gottesdienstes in der Kultdiscothek Belinda in Sulzbach ausgezeichnet und die Preise übergeben.

Zu dieser Veranstaltung, mit anschließendem Bistro, sind natürlich alle Teilnehmerinnen, Teilnehmer und Interessierte herzlich eingeladen!

Ort: Belinda Discothek, Backnangerstrasse 76, 71560 Sulzbach an der Murr


Wir sind immer wieder überrascht, über die Reichhaltigkeit und die Fülle der eingesandten Projekte zum Innovationspreis! Alle Bewerbungen wurden von unserer Jury, die sich neutral aus der ganzen Bandbreite des kirchlichen Lebens zusammen setzt, in einem ausgeklügelten Punktesystem gewählt. Dadurch kommt es auch zur Mehrfachbelegung mancher Plätze.

Die Plätze 10 bis 4 werden in den Wochen bis zur Verleihung hier, im 3E-Magazin und auf unseren Social Media-Kanälen bekanntgegeben.

So hoffen wir, den Projekten mehr Öffentlichkeit zukommen zu lassen und andere Gemeinden und Gruppen zu motivieren, ebenfalls innovativ zu werden. Die Belinda ist die optimale Location dafür! 2017 sollte sie eigentlich (mal wieder) für immer ihre Türen schließen, doch der Leiter der Akzente-Gemeinde und Kfm-Mitglied Willi Beck rief die Genossenschaft Begegnungs- und Kulturzentrum Akzente eG ins Leben und schaffte es mit der Unterstützung von vielen Anteilseignern die Kultdisco zu erhalten und weiterzuführen. Weitere Eindrücke erhalten Sie unter: www.belinda-discothek.de 

Die Gewinner des Jahres 2018 finden Sie hier.

Innovationspreis 2019 – Bis 31. Dezember bewerben!

Auch für 2019 suchen wir wieder die besten Innovationen und Projekte!

Die besten Vorschläge werden als Best-Practice-Beispiele auf der Kfm-Homepage, über den Kfm-Facebook-Kanal, und über das 3E-Magazin veröffentlicht und beworben. Daher eine herzliche Einladung an alle mitzumachen, Werbung zu machen, große und kleine Projekte anzumelden und andere darauf hinzuweisen.

Wenn Sie ein Projekt haben, mit dem Sie teilnehmen wollen, wenn ihr eine Intiative gestartet habt, mit der ihr euch um den Preis bewerben wollt, dann beschreiben Sie das Projekt auf max. 1 Seite und senden Sie die Beschreibung an Kirche für morgen e.V.

Folgende Informationen sollte die Projektbeschreibung beinhalten:

  • Um was handelt es sich bei dem Projekt oder der Initiative? (kurze Beschreibung, wenn vorhanden mit Homepageadresse)
  • Was ist das besondere/innovative an dem Projekt oder der Initiative?
  • Wie können wir Sie/euch erreichen? (Ansprechpartner, Ort, Mailadresse, Telefonnummer)

Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2019. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Einladung zur Preisverleihung.

Eine fachkundige Jury wählt im Januar die Gewinner. Die ersten drei Plätze erhalten jeweils einen Innovations-Preis-Pokal und sind zudem mit einem Preisgeld dotiert:

  1. Platz: 1.000,00 €
  2. Platz: 600,00 €
  3. Platz: 400,00 €

Weitere Informationen, die Gewinner des Jahres 2018 und den Link zur Bewerbung finden Sie hier.