Rückblick auf die Herbstsynode 2024

Zum PfarrPlan 2030

Spätestens mit den Einschnitten des PfarrPlans 2030 ist dieser nicht mehr isoliert zu betrachten.

Durch die großen Reduzierungen des Pfarrdienstes in den vergangenen Jahren und mit Blick auf die Kürzungen mit dem PfarrPlan2030 wirkt dieser in vielfältiger Weise auf Kirchen- und Gemeindeentwicklung sowie auf die Aufgaben und die Rollen, in der der Pfarrdienst künftig zu stehen haben wird. 

So sind Modelle hinsichtlich regio-lokaler und distriktübergreifender Lösungen, Auswirkungen von Fusionen, Dekanatspläne mit annähernder Landkreisschärfemultiprofessionelle Teamstrukturen und Transformationsstellen in ganz anderer Weise wie in den Jahren zuvor in den Blick zu nehmen.

Dem Bericht des Vorsitzenden des Ausschusses für Kirchen- und Gemeindeentwicklung kann entnommen werden, in welchen Kontexten der PfarrPlan zu denken ist und wie sich dadurch auch Gemeinden und Rollenverständnisse verändern werden müssen. 
Ich denke, dass die Transformationsstellen deutlich besser sind oder besser sein können als deren vorauseilender Ruf! Ebenfalls ist es interessant, den Ausblick und die Chancen der „multiprofessionellen Teams“ wahrnehmen zu können. 
Kirche für morgen hat hier in einer vielfältigen Weise zitronenfrische, transformelle und milieusensible Gemeindeentwicklungsprozesse angestoßen und im Bild gesprochen „dicke Bretter“ gebohrt. 

– Von Kai Münzing


Ein Blick auf die Christen weltweit

Einmal im Jahr wird über die Situation der Christen in der Welt und über den weltweiten Leib Christi berichtet.
Auch wenn hier nicht von systematischer Christenverfolgung gesprochen werden kann, haben Christen in vielen Bereichen des Lebens Nachteile. 
 
Im Ostkongo wird im Krieg Vergewaltigung als Mittel eingesetzt, die Übergriffe nehmen seit Jahresbeginn wieder zu.
Die Verletzungen der Menschenrechte wirken sich auch auf die Religionsfreiheit aus.
Kirchliche Gruppen können versuchen, im Streit marodierender Gruppen zu schlichten.
 
Sudan: Im Sudan gibt es 5 % Christen bei über 90 % sunnitischer Muslime. Der Sudan verzeichnet zwei traurige Rekorde: die größte Flüchtlingswelle der Gegenwart und die größte humanitäre Krise der Welt aufgrund von Hungersnöten.
Auch dieser Krieg ist kein Religionskrieg, sondern eine innermuslimische Angelegenheit. Für den Schutz der wenigen Christen tritt aber niemand ein. So werden immer wieder Kirchen zerstört.
Wichtig ist für uns, dass wir neben Gebet und finanzieller Unterstützung den Austausch mit den Christen aus anderen Ländern suchen, was technisch heute leicht möglich ist.

-Von Matthias Vosseler


Trauung gleichgeschlechtlich liebender Ehepaare

Bei Tagesordnungspunkt 15 beriet die Landessynode zum Thema Trauung gleichgeschlechtlich liebender Ehepaare. Als Vorsitzender des theologischen Ausschusses setzte sich Hellger Koepff dafür ein, die aktuell geltende Präambel so zu erweitern, dass deutlich wird, welche beiden unterschiedlichen Eheverständnisse in unserer Kirche existieren und legte dafür ein Arbeitspapier vor. Danach berichtete Oberkirchenrat Dr. Jörg Schneider von der Arbeit in der von Landesbischof Gohl im Frühjahr eingesetzten synodalen Arbeitsgruppe. Er wies vor allem auf die christologische Mitte hin. An der Arbeitsgruppe haben von Kirche für morgen Matthias Vosseler und Anja Faißt mitgewirkt. 

In der Aussprache sprach sich Matthias Böhler für die bisherige Regelung aus mit der Perspektive der Weiterentwicklung. Anja Faißt zeigte die Schwächen der aktuellen Regelung anhand eines praktischen Beispiels auf und setzte sich dafür ein, dass die Synode noch in dieser Periode einem neuen Gesetzesentwurf für die Trauung für alle zustimme. Auch Matthias Vosseler zeigte auf, dass man jetzt noch ein Jahr Zeit habe, um konstruktiv an einem Gesetzesentwurf zu arbeiten, der unterschiedliche Eheverständnisse nebeneinander stehen lassen könne.

Im abschließenden Wort des Landesbischofs zeigte Ernst-Wilhelm Gohl auf, dass die kirchliche Trauung in einer Krise stecke, da sie auch von heterosexuellen Paaren nicht mehr unbedingt als Normalfall wahrgenommen werde. Er wies darauf hin, dass die Trauung gleichgeschlechtlich liebender Menschen die kirchliche Trauung als Kasualie stärken könnte und er daher gemäß des Beschluss im Rechtsausschuss eine Arbeitsgruppe im Oberkirchenrat einsetzen werde. Laut Landesbischof Gohl hat die Arbeitsgruppe das Ziel, bis zur Sommersynode 2025 einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der eine Trauung gleichgeschlechtlicher Ehepaare ermöglicht.

– Von Anja Faißt


Kirche in der Krise: Reformen dringend notwendig

In seiner engagierten Haushaltsrede beschreibt Götz Kanzleiter die prekäre finanzielle Lage der Württembergischen Landeskirche. Die Kirche stehe vor enormen Herausforderungen und müsse drastische Einsparungen vornehmen, während gleichzeitig neue Wege beschritten werden müssen. Kanzleiter betonte, dass es nicht ausreiche, kleine Anpassungen vorzunehmen; es sei an der Zeit, grundlegende Reformen durchzuführen.

Ein zentraler Punkt seiner Rede war die Notwendigkeit, bestehende Konzepte und Angebote zu überdenken und gegebenenfalls zu streichen, um die Wirksamkeit der Kirche zu erhalten. Er zog einen Vergleich zur Automobilindustrie, die trotz gravierender Einschnitte weiterhin Innovationen vorantreiben muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Kanzleiter hob hervor, dass die Kirche der Zukunft von Ehrenamtlichen getragen wird und dass die Förderung und Ausbildung dieser Freiwilligen von entscheidender Bedeutung ist. Zudem müsse die Kirche näher bei den Menschen sein und sich auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft konzentrieren.

Besonders wichtig sei es, in die nachfolgende Generation zu investieren, da Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der Schlüssel für die Zukunft der Kirche sind. Die Ausbildung und Qualifizierung von Mitarbeitenden, die mit diesen Zielgruppen arbeiten, habe höchste Priorität.

Abschließend forderte Kanzleiter die Synode und die Kirchenleitung im Oberkirchenrat auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und signifikante Einsparungen und Personalkostenreduzierungen vorzunehmen. Konkret brachte er die Reduzierung von kirchenleitenden Dezernaten, die Abschaffung der Prälatinnen- und Prälaten-Posten ins Gespräch. Die Zeit sei reif für mutige Schritte hin zu einer zukünftigen Kirche, die mit ihren Ressourcen nachhaltig umgeht und gleichzeitig neue Wege wagt. Am Ende seiner Rede zitierte er Fulbert Steffensky: „Ich hielte es tatsächlich für eine Sünde, in der Krise nicht so zu planen, als ob „die Kirche nicht jung ist und ihre große Zukunft noch vor sich hat“

– Von Götz Kanzleiter


Einblick in die Andacht von Ralf Walter

„Manche wünschen sich umgeben von Kirchenglocken-Geläut zu leben. Ich möchte lieber einen Rettungsladen betreiben, einen Meter von der Hölle entfernt.“

Mit diesem Mindset hat sich der englische Missionar Charles T. Studd vor über 100 Jahren aufgemacht. Zu einer Zeit, in der man es sich in unseren Kirchen noch gemütlich machen konnte.

In meiner Andacht am Freitagabend in der Herbstsynode forderte ich uns als Synodale und als Kirche heraus, uns auch aufzumachen. Raus aus unseren Kirchen, in denen es schon lange nicht mehr gemütlich ist. Raus an die Ränder. Raus zu den Menschen. Einfach da sein und das tun, wozu Christus uns beruft:

Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen (Mt 5, 16)

– Von Ralf Walter



Rückblick auf die Sommersynode 2024

„Herberge der Mündigkeit“ – Ja, aber wirklich.

Von einer „Herberge der Mündigkeit“ sprach Landesbischof Gohl in seinem Bericht zur Kirche der Zukunft und davon, dass Kirchenmitglieder als Teil einer solchen nicht länger Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger kirchlicher Zuwendung sein sollen, sondern vielmehr mündige Mitgestalterinnen und Mitgestalter einer kleiner werdenden Kirche sein dürfen.

Britta Gall forderte in ihrem Votum zu seinem Bericht, dass diese Mündigkeit ernsthaft ermöglicht wird. Es darf nicht bei Lippenbekenntnissen zum Mitgestalten bleiben. Die Mündigkeit der Ehrenamtlichen muss nicht nur ermöglicht, sondern rechtlich abgesichert werden. Dazu muss wo nötig, auch Kirchenrecht und -verfassung geändert werden.

– Von Britta Gall


Sparen ist angesagt

Finanzthemen standen im Mittelpunkt des Samstagvormittags. Der Oberkirchenrat hat eine Strategie vorgestellt, wie wir die Versorgung der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der Kirchenbeamten und -beamtinnen im Ruhestand sicherstellen können. Wegen einem fehlenden Deckungskapital von ca. 1 Mrd. Euro schlägt der Oberkirchenrat deshalb vor, in den kommenden Jahren jährlich 129 Mio. Euro im Haushalt einzusparen.

Für den Gesprächskreis Kirche für morgen machte Matthias Böhler in seinem Gesprächskreis-Votum klar, dass wir die Notwendigkeit dieser Einsparungen sehen. Gleichzeitig halten wir aber eine grundsätzliche Diskussion über Systeme und Strukturen für dringend notwendig. „Eine Kirche, die von der Basis gebaut wird, braucht keinen Staatsapparat. Sie kommt mit weniger Bürokratie und weniger Verwaltung aus und braucht deshalb keine Beamte. Die Kirche der Zukunft ist eine Ehrenamtskirche.“, so Matthias Böhler. Für Kirche für morgen ist es wichtig, dass auch in zukünftigen Haushalten Freiräume für Projekte und neue Aufbrüche vorhanden sind, um auf aktuelle Veränderungen in der Gesellschaft eingehen zu können – für eine Kirche nahe bei den Menschen. Bei allen Diskussionen um Einsparungen hat für Kirche für morgen die Investitionen in Menschen Vorrang vor teuren und prestigeträchtigen Häusern. Außerdem ist uns die Förderung des Ehrenamts und Investitionen in die Jugendarbeit wichtig. 

-Von Matthias Böhler


Und der viele Sand im Getriebe

Der Vorsitzende des Ausschusses für Kirchen- und Gemeindeentwicklung und Kfm-Synodale Kai Münzing stellt Folgendes fest: „Die Verwaltungsstrukturreform ist alternativlos und gleichzeitig stelle ich dennoch die Frage, wie weit wir an vielen Stellen Meilenweit von der eigentlichen Vision einer zukunftsfähigen und zugleich dienenden Verwaltung weg sind?!“ 
„Wir brauchen keine VerhinderInnen, sondern kreative LösungsfinderInnen und ChancemanagerInnen“, so Kai Münzing weiter. 

– Von Kai Münzing


Was Kfm einbrachte

Bei der Sommersynode haben wir vier Anträge eingebracht: Einen Antrag zur „Entwicklung neuer Konzepte für eine wirtschaftliche Immobiliennutzung“ (Oliver), einen Antrag zur „Stärkung des Dienstes von Prädikantinnen und Prädikanten“ (Kai) und einen Antrag zur „Konfirmation bei Nichtteilnahme am Religionsunterricht“ (Marion). Auch haben wir nach den Rückmeldungen zur letzten Bischofswahl einen Antrag eingebracht, um die nächste Bischofswahl anders zu regeln (Matthias). Wir schlagen z. B. vor, dass man zukünftig nach dem dritten Wahlgang auf eine 2/3 Mehrheit verzichtet und es dann reicht, den Landesbischof mit der Mehrheit aller Synodalen zu wählen. 

– Von Oliver Römisch


Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen

Hier ein kurzer Auszug aus der Andacht von Götz Kanzleiter, die er am Freitagvormittag im Synodalplenum halten konnte:

Das Wort des Paulus aus Gal. 6,2 erinnert daran, dass wir nicht allein leben. Gott hat uns als Beziehungswesen geschaffen. Es ist unsere schöpfungsgemäße Bestimmung, füreinander da zu sein, dazu gehört das Mit-Tragen an der Last des anderen und der anderen. Und genauso gehört dazu das Mit-Getragen-Werden durch andere. 

Im zweiten Teil des Verses steckt ein genialer Zuspruch. Ich bin nicht allein, egal was kommt. Gottes Plan rechnet mit Gemeinschaft. Es gibt jemanden, der mich trägt, der mitträgt… auch wenn bei mir nichts mehr geht. Eine himmlische Vision vom Zusammenleben, ein Traum- Raum für gelingendes Leben.

Das Gesetz Christi ruft uns in die tragende Gemeinschaft von Mann und Frau, von Partnerinnen und Partner, von Brüdern und Schwestern, von Eltern und Kindern, von Alt und Jung, von Nachbarn und Fremden, in Dorf und Quartier. 

Und erkennen, wie zutiefst menschlich, wie tragfähig und wie wunderbar dieses Gesetz Christi ist. Er trägt als erster und letzter mit an unseren Lasten. Gott sei DANK. 

– Von Götz Kanzleiter



Rückblick auf die Frühjahrssynode 2024

Jugend zählt!

Wenn Kinder und Jugendliche die Zukunft und die Gegenwart der Kirche sind, dann müssen wir heute aktiv werden und handeln.

Eine Vielzahl von Haupt- und Ehrenamtlichen setzen sich mit viel Engagement, Herzblut und Zeit für die Interessen von Kindern und Jugendlichen ein. In den Gruppen der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit ist jede Person willkommen, wertgeschätzt und von Gott angenommen. Sie bieten damit eine Alternative zu Angeboten des Leistungsdenkens und der Selbstdarstellung.
Junge Menschen brauchen Orte, um ihrer Spiritualität und ihrem Glauben Ausdruck zu verleihen. Sie brauchen Freiräume für geistliche Aufbrüche.

Wie kann die Kinder- und Jugendarbeit finanziell und personell gefördert werden?

– Von Marion Blessing


Komm, lass uns aufbrechen

Ein Vormittag mal anders unter dem Titel ‚Kommt, lasst uns aufbrechen, wie junge Menschen Glauben finden und erleben‘. Es wurde gesungen, getanzt und gelacht. 

Dr. Patrick Todjeras stellte die Frage: Wie finden junge Menschen heute zum Glauben?
Eine Zuwendung hat dann stattgefunden, wenn religiöse Fragen aus den Randlagen des Lebens in die Mitte rücken. Zentral dabei sind Beziehungen. Dies geschieht heute immer mehr durch Kontakte in sozialen Medien wie Instagram oder TikTok.
Prof. Wolfgang Ilg betonte die Bedeutung der Konfirmandenarbeit, die in der Biografie eines jungen Menschen eine herausragende Rolle spielt. Zudem finden fast alle Taufen außerhalb von Kindertaufen in der Konfirmationszeit statt. Er stellte die provokante Frage: Warum nicht einmal an einem Sonntag statt einem aufwendig gestalteten Gottesdienst ein Pizzaessen mit einer früheren Konfi-Gruppe machen?

Nach einigen vertiefenden Workshops gab es zum Abschluss noch Musik von jungen Menschen wie der Gruppe 3S und Stefan Bleher mit Band.

Komm Synode und brich in die Lebenswelt der jungen Menschen auf.

– von Matthias Böhler


Höchste Zeit!

Mit der ForuM-Studie stand die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Missbrauch an erster Stelle der Tagesordnung der Frühjahrssynode.

Am Freitagmorgen stand die ForuM-Studie im Mittelpunkt. Im Vorfeld hatten wir am Vorabend der Synode bereits ein Gespräch mit einer betroffenen Person von sexualisierter Gewalt im Heimkontext. Dieses Gespräch war geprägt von viel Offenheit, neuen Erkenntnissen und klaren Erwartungen an die Evangelische Kirche in Württemberg.

Gleichstellungsbeauftragte Ursula Kress zeigte am Freitag dann auf, dass die Prävention, Intervention und Aufarbeitung durch die ForuM-Studie bestärkt werden. Hier sagte sie, dass vor allem die theologische Reflexion unerlässlich ist. Des Weiteren stellte Thomas Großbölting als beteiligter Historiker die wesentlichen Erkenntnisse der Studie dar. Wichtig war hier, dass klerikale Macht im System der evangelischen Kirche und einen Zwang zur Harmonie (Geschwisterlichkeit, Sündenvergebung) sexualisierte Gewalt begünstigt und vertuscht.

Der Tagesordnungspunkt wurde abgeschlossen durch eine gemeinsame Stellungnahme von Synode und Oberkirchenrat, die Synodalpräsidentin Sabine Foth verlas.

– Anja Faißt


Das Geld wird knapper: strategische Finanzplanung in der Landeskirche

Auf der Tagesordnung der Synode stand auch die Festlegung der finanziellen Eckwerte für die nächsten 5 Jahre. Die Eckwerte sind eine Planungshilfe für Kirchengemeinden, Kirchenbezirke und die Landeskirche für die Haushaltspläne und Finanzen. 

In diesem Jahr wurde es bei der ganzen Diskussion um die Eckwerte spannend, weil der Oberkirchenrat zusammen mit den Eckwerten eine Strategie zur Deckung der Pensionsbezüge der PfarrerInnen und KirchenbeamtInnen eingebracht hat. Hier wurden uns Zahlen vorgestellt, die einen Schwindeln lassen. Die Landeskirche muss die nächsten Jahre Millionen an Euro einsparen und auf der anderen Seite Millionen in ein Pensionssparschwein legen. Verständlich deshalb der Zwischenruf: „Haben wir als Kirchenleitung etwas verschlafen und über unsere Verhältnisse hinaus gelebt“? 
Wir müssen umsteuern – so die Vorgabe. Wir wollen nicht Belastungen, Schulden und ungelöste Aufgaben an die nächste Generation weitergeben. Sondern eine solide Haushaltsstrategie auf den Weg bringen. Eine sehr schöne Idee und große Herausforderung, die zu den anderen Herausforderungen, die wir als Landeskirche im Moment haben, noch hinzukommt. Klar ist, dass die Pensionsverpflichtung gegenüber unseren PfarrerInnen und Kirchenbeamten besteht und eingehalten werden muss. Aber immer deutlich wird auch, dass das sehr hohe Pensionsniveau, das wir in Württemberg haben, auf Dauer nicht gehalten werden kann. Bei der ganzen Diskussion haben wir viele Fragen und hoffen, dass die Fragen, die wir gestellt haben, dabei helfen, einen guten Weg zu einer nachhaltigen Versorgungsstrategie zu finden. 
Einige Fragen von uns waren:

  • Ist der Weg, ein Finanzvermögen (Pension, Sparbüchse) aufzubauen, der richtige?
  • Gibt es noch weiter Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um die Belastung zu verringern?
  • Müssen die württembergischen Pensionen an die staatlichen Pensionen und deren Anstieg angepasst sein und muss Württemberg die höchsten Pensionen bezahlen? 

Wie könnte die Zukunft aussehen? Vielleicht müssen wir den Einstieg zum Ausstieg der Beamtenanstellung wagen.

– Von Reiner Klotz


Alternative Qualifizierungsmodelle für den Religionsunterricht

Die 6. Kirchenmitgliedsschaftsuntersuchung hat uns vor Augen geführt, dass der Religionsunterricht nachhaltige und prägende Spuren hinterlässt. Wir brauchen möglichst viele personelle Ressourcen für den evangelischen Religionsunterricht und damit verbunden die Entwicklung alternativer Qualifizierungsmodelle für den Religionsunterricht. Wie gewinnen wir Menschen, die das Fach Religion gerne unterrichten?
Hier der Antrag von Kirche für Morgen mit der Zielrichtung den Reliunterricht weiter zu stärken:

– Von Marion Blessing


Anja Faißt, Götz Kanzleiter, Marion Blessing, Matthias Vosseler, Reiner Klotz, Tobi Wörner, Matthias Böhler, Andreas Arnold (Kfm Vorstand) und Britta Gall.
Nicht abgebildet sind Oliver Römisch, Ralf Walter, Bernd Wetzel und Kai Münzing.



Rückblick auf die Herbstsynode 2023

Und sie bewegt sich doch! 

Kirche für morgen hatte bereits im Wahlkampf und dann mit der Antragseinbringung eine

Gesamtstrategie der Landeskirche für das Themenfeld
„Kirche der Zukunft – neue Aufbrüche“
gefordert.

Nun, drei Jahre später, stellt der Vorsitzende des Ausschusses für Kirchen- und Gemeindeentwicklung Kai Münzing in seinem Bericht fest, dass das ursprüngliche Antragsanliegen durch entsprechende Entwicklungen, mehr als erwartet erreicht wurde.
 
Bei Interesse lese hier weiter, was alles durch die Initiative von Kirche von morgen ermöglicht wurde:

  • Die Einrichtung der Projektpfarrstellen Innovation in Crailsheim, Stuttgart, Bad Urach-Münsingen, Nürtingen, Merklingen, Gammertingen-Trochtelfingen, Hirsau, Ludwigsburg und Weikersheim
  • Die Wiederbesetzung der Referentenstelle für Innovation und Neue Aufbrüche mit Miriam Hechler
  • Der Innovations- und Ehrenamtstag am 04.Mai 2024 in Reutlingen unter dem Motto „Gemeinde begeistert“ – „Kirche lebt, wo dein Herz schlägt“ dient als Austauschplattform und Mutmachforum für alle Startups und Neuaufbrüche innerhalb der Landeskirche
  • Die Innovationslandkarte, die aktuell rund 100 inspirierende Projekte in Kirchengemeinden in Distrikten und in Kirchenbezirken umfasst und auf weitere Projektanmeldungen hofft
  • Das Projekt „multiprofessionelle Teams“, das ebenfalls Erprobungsräume auf Gemeinde- und Distriktebene ermöglicht und vermutlich ab dem Jahr 2025 Gemeindeleitungs- und gestaltungsalternativen aufzeigen wird
  • Die Erkenntnisse diverser Untersuchungen hinsichtlich RegioLokaler Gemeindeentwicklungen, die nun in die Ausbildung der Vikarinnen und Vikare Einzug findet und bei Dekanendienstbesprechungen ebenfalls wichtige richtungsweisende Impulse gibt. Die Aspekte fliesen bereits heute in eine Vielzahl von Beratungsprozessen durch die „Vernetzte Beratung“ mit ein
  • Die geplante Zusammenlegung von Innovationsfond und Fond für Neue Aufbrüche und die damit einhergehende nochmalige finanzielle Aufstockung
  • Die Stärkung der Perspektive Neuer Aufbrüche und der missionalen Gemeindeentwicklung durch das zum 1. April 2023 neu installierte „Zentrum für Gemeindeentwicklung und missionale Kirche (GEM)“ im Dezernat 1 des Oberkirchenrats.
  • Die Initiative des sozialdiakonischen Projekts im Diakonischen Werk „Aufbruch im Quartier“ und die damit verbundenen neuen Gemeindeentwicklungsmöglichkeiten
  • Und zuletzt durch die Möglichkeit, die Transformationsstellen im Rahmen des PfarrPlans 2030 inhaltlich frei auszugestalten, werden nachhaltige Möglichkeiten zur parochieunabhängigen Arbeit geschaffen.

– Von Kai Münzing


Die 6. Kirchenmitgliedschafts-Untersuchung

Die KMU 6 zeigt uns sehr klar, dass Kirchenbindung, aber auch Religiosität gesellschaftlich zurückgehen. Darüber hinaus ist festzustellen, dass die soziale Reichweite der Kirche nach wie vor hoch ist. Hier verliert die Kirche nicht an Bedeutung. Das Vertrauen in die sozial-diakonischen Institutionen der beiden großen Kirchen, Caritas und Diakonie, ist hoch. Die KMU 5 hatte angenommen, dass der Schwerpunkt der religiösen Sozialisation in der Familie liegt. Schön ist, dass dieser Blickwinkel in der KMU 6 erweitert wird und auch kirchlichen Angeboten hohe Bedeutung für die religiöse Sozialisation zurechnet.  80% der befragten Evangelischen geben laut KMU 6 an, dass sich die Kirche grundlegend verändern muss, damit sie eine Zukunft hat.

Anja Faißt beschreibt in ihrem Votum, dass Kirche für Morgen dazu konkrete Vorstellungen hat:

  • Jetzt ist die Zeit, neue Formen von Kirche konsequent umzusetzen!
  • Jetzt ist die Zeit, Kirche konsequent vernetzt zu denken!
  • Jetzt ist die Zeit, Kirche konsequent sozialdiakonisch zu denken!

In der Aussprache betonen Marion Blessing die alternativen Zugänge zum Religionsunterricht und Britta Gall die gesellschaftliche Reichweite der Kirche als Hoffnung. Des Weiteren sagte Ralf Walter, dass wir angelehnt an Simon Sinek, mehr danach fragen warum wir etwas machen und nicht immer nur wie wir etwas machen.

– von Anja Faißt


Strategische Planung

„Der Oberkirchenrat macht, was er will!“ Der Oberkirchenrat ist intransparent in seinem Handeln!“ 

In seinem Gesprächskreisvotum konfrontiert Bernd Wetzel mit Aussagen, die er in Gesprächen in der Region immer wieder hört, machte dabei jedoch klar: „Die strategische Planung ist ein starkes Gegenbeispiel, das jedenfalls große Hoffnungen auf Veränderung weckt.“ Und dass aus seiner Sicht die Planung von einem hohen Maß an Transparenz getragen ist, die ihm nun neue gute Argumente für Gespräche vor Ort liefert.

Am Donnerstag hatte Direktor Stefan Werner die Strategische Planung des Oberkirchenrats vorgestellt. Er führt dabei die Grundlinien vom Bericht der Planung aus 2022 weiter. Im Kollegium wurde eine Strategie entwickelt, mit der man darauf reagieren will, um nötige Veränderungen zu etablieren, um so „die Kirche zukunftsfähig zu halten“. 

Bernd Wetzel sagte im GK-Votum, die Synode stünde mit dem Oberkirchenrat vor der Aufgabe, „die Gesetze und Regelungen zu entschlacken und wo nötig, sie zu ändern oder abzuschaffen.“ Denn die bestehende Gesetzeslage „bringt uns leider dazu, dass wir alles von oben nach unten kontrollieren und regeln“. Die Aufgabe für die Zukunft sei „dass wir uns von Gott, mit seinem Beziehung stiftenden Wesen, senden lassen, um Beziehung zu Menschen zu suchen und zu bauen.“ Um dies zu veranschaulichen, hatte er ein aktuelle Rechtssammlung auf den Rednerpult gestellt und festgestellt, dass diese ganz schön dick geworden ist. Auch auf die Aussage weiterhin Volkskirche sein zu wollen hatte sich Bernd Wetzel Stellung bezogen und mit einem Zitat von Winfried Kretschann  (aus Rede vor der EKD-Synode): „Wir sind in Zukunft eher eine Kirche im Volk – Salz der Erde und Licht der Welt! Ich denke, so muss man zukünftig Kirche sehen!“ 

– Von Bernd Wetzel


Aktuelle Stunde

In der aktuellen Stunde behandelt die Synode jeweils ein aktuelles gesellschaftsrelevantes Thema.
Kurz vorher hörten wir Prof. Barbara Traub, Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) mit einem Grußwort, in dem sie sagte: „Wir müssen und sollen als abrahamitische Religionsgemeinschaften den Dialog und Trialog suchen – mehr denn je. Zugleich aber in unseren jeweiligen Gemeinschaften von extremistischen oder einseitigen Positionen fernhalten.“

Dieses Mal war das Thema der aktuellen Stunde: „Welchen Beitrag können wir als Christinnen und Christen und als Ev. Landeskirche in Württemberg im Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland leisten?“ In vielen Wortmeldungen behandelten die Synodalen den wachsenden Antisemitismus – auch in unserer Kirche.

Für Kfm trat dazu Kai Münzing ans Pult und zitierte Diakoniepräsident Ulrich Lilie: „Aus unterschiedlichen Perspektiven ergibt sich ein europäischer Konsens: Nie wieder. Nie wieder totalitäre Herrschaft, nie wieder Ausgrenzung, Antisemitismus und Rassismus, nie wieder die Menschenwürde in Grund und Boden treten, nie wieder Mord und Totschlag. Stattdessen ist das europäische Friedensprojekt gegründet auf den Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, dem Wohlergehen aller seiner Bürger:innen verpflichtet!“.

Zum Abschluss der aktuellen Stunde beteten Präsidentin Sabine Foth und der Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl für die Lage in Israel, Gaza und auch in Württemberg.

– Von Britta Gall


Verfolgte Christen

Christen leben ihr Leben nicht allein, sie sind verbunden mit anderen Christen in der ganzen Welt. Einmal im Jahr wird in einem Bericht im Besonderen an die Christen erinnert, die durch ihr Christsein Nachteile im Leben haben. In ihrem Bericht nahm Kirchenrätin Dr. Christine Keim drei Länder bzw. Gruppen besonders in den Blick: Armenien, Irak und indigene Völker.

Dr. Christine Keim erläuterte den aktuellen Konflikt und seine Folgen für Christen in der Region Berg-Karabach vor dem Hintergrund der Situation in Armenien. Die Lage von Christen im Irak nannte sie besorgniserregend. Zum Thema „Indigene und Religionsfreiheit“ zitierte sie aus dem Bericht der Bundesregierung zu Religions- und Weltanschauungsfragen vom November und erläuterte die Bedeutung und das Ausmaß der Verletzung dieses Rechts, gerade für indigene Menschen, die einer christlichen Geschichte angehören.

– Von Matthias Böhler


Dekanatsplan 2030

Auf der Herbstsynode wurde der Dekanatsplan 2030 vorgestellt. Dieser Plan bildet eine nachvollziehbare Grundlage für anstehende Strukturanpassungen auf der mittleren Ebene, also im Prinzip für Fusionen von Kirchenbezirken. Innerhalb der letzten 20 Jahre haben sich die Pfarrstellen in der Landeskirche halbiert, klar, das das auch Auswirkungen auf andere Ebenen der Landeskirche haben muss. Wichtig für uns ist, dass die Diskussionen und Entscheidungen in den Gremien vor Ort getroffen werden und verstehen den Dekanatsplan 2030 als Vorschlag und Diskussionsgrundlage für zukunftsfähige Strukturen.

– Von Matthias Böhler



Das war die Sommersynode 2023

Synode weist OKR-Antrag zur Reduzierung der Synodalsitze zurück

Am Freitag hat Oberkirchenrat Dr. Frisch einen Antrag zur Reform der Wahlkreise und zur Verkleinerung der Synode eingebracht. Zur Begründung heißt es „Die Zahl der Kirchenmitglieder geht seit Jahrzehnten zurück. Die Strukturen unserer Landeskirche auf allen Ebenen müssen an die gesunkenen Gemeindegliederzahlen angepasst werden.“ So sollen laut dem Antrag die Wahlkreise zur Kirchenwahl 2025 von bisher 24 auf dann 15 reduziert werden. Ebenso soll die Zahl der Mitglieder der Landessynode zur Kirchenwahl 2031 von jetzt 90 auf dann 60 sinken. Diese verteilen sich auf 20 Ordinierte und 40 Nichtordinierte. Auch im geschäftsführenden Ausschuss und Landeskirchenausschuss sollen die Mitglieder der Landessynode entsprechend reduziert werden.

Dieser Vorstoß des OKR wurde vorab nicht gut kommuniziert und hat entsprechend gesprächskreis-übergreifend Empörung und Widerstand ausgelöst. Bernd Wetzel widersprach in der Aussprache dieser geplanten Reduzierung der Synodalsitze:

Wenn es darum geht, einzusparen, ist es natürlich richtig, an allen Stellen einsparen zu wollen und zu müssen. Das ist scheinbar ein folgerichtiger Gedanke, aber es geht hier um das Selbstverständnis der Synode. Ich verstehe mich und wir verstehen uns als gewählte Ehrenamtliche, welche im bevorstehenden Reformprozess nicht 1:1 zurückgefahren werden sollten. Das Gegenteil wäre aus meiner Sicht nötig: Es braucht gerade das Ehrenamt, es braucht gerade unsere Stimme, um diesen ganzen Prozess zu moderieren. Deswegen braucht es nicht weniger von uns, sondern es braucht uns in Zukunft in unveränderter Zahl.“

Die Landessynode hat den Antrag des OKR sofort zur Abstimmung gebracht und mit großer Mehrheit abgelehnt. Aus ihrer Mitte hat sie einen neuen, ähnlichen Antrag eingebracht, der auf den Passus „Reduzierung der Synodalmitglieder“ verzichtet. Dieser wurde an die Fachausschüsse zur Beratung verwiesen.

–Von Bernd Wetzel


Reform der Mitarbeitendenvertretung: Entfall der ACK-Klausel

In der Landeskirche und der Diakonie gibt es keine Vertretung der Mitarbeitenden durch eine Gewerkschaft, sondern hier wird die arbeitsrechtliche Vertretung der Mitarbeitenden durch die Mitarbeitervertretung (MAV) gemacht. Das Ganze ist im Mitarbeitervertretungsgesetz (MVG) geregelt.

Die MAV wird von den Mitarbeitenden gewählt. Um in die MAV gewählt zu werden, war bisher geregelt, dass man in einer ACK-Kirche (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) Mitglied sein muss. Viele Mitarbeitende in der Diakonie sind mittlerweile nicht mehr Mitglied einer ACK-Kirche. Das hat zur Folge, dass diese Mitarbeitenden nicht in die MAV wählbar sind. Sie empfinden sich als Mitarbeitende zweiter Klasse. Das ist unserer Meinung nach nicht hinnehmbar.

Die Regelungen über die Wählbarkeit zur MAV stellen seit Langem das wohl meist diskutierte Problem im MVG dar. Die Landessynode hatte sich mit diesem Thema bereits in den Jahren 2013 und 2019 befasst.

In der Sommersynode 2023 wurde ein Gesetz eingebracht, die sogenannte „ACK-Klausel“ für die Wählbarkeit zu streichen. Nach einer heftigen Debatte über Pro und Contra hat die Synode mit überwiegender Mehrheit die Streichung beschlossen. Ergänzend wurde aufgenommen, dass die Kandidierenden zur MAV nochmals auf ihre Loyalitätsverpflichtung gegenüber Diakonie und Kirche hingewiesen werden, die sie mit ihrer Arbeitsvertragsunterzeichnung bereits eingegangen sind.
Wir sind froh, dass wir hier als Kirche für morgen diesen wichtigen Schritt für unser Mitarbeitenden in Diakonie und Kirche gehen konnten!

– von Reiner Klotz


Antrag zur Arbeitszeitregelung für Pfarrpersonen

In den letzten Jahren haben die Mehrbelastungen im Pfarrberuf zugenommen (Pfarrpläne, Verwaltungsaufgaben, Verwaltungs- und Steuerform). Die Arbeitsbedingungen haben sich erheblich verschlechtert. Die hohen Belastungen führen zu Überlastungen und zu krankheitsbedingten Ausfällen.

Im Sinne des Arbeitsschutzes und der Fürsorgepflicht braucht es eine geregelte Arbeitszeit. Dies trägt zur Attraktivität des Pfarrberufs und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Dazu hat Marion Blessing als Erstunterzeichnerin einen Antrag eingebracht.


Abschlussbericht Projekt „Partnerschaft, Ehen und Familien stärken“

Prof. Possinger (EH Ludwigsburg) stellt die projektbegleitende Studie vor

Am Freitagabend stand der ausführliche Abschlussbericht des Projekts „Familie stärken“ im Mittelpunkt der Beratungen. Dieses Projekt bildete von 2018 bis 2023 einen großen inhaltlichen und strategischen Schwerpunkt der Landeskirche. Es ist in dieser Zeit gelungen, das Thema Familie und Familienarbeit in der Fläche der Landeskirche in den Fokus zu nehmen und ein Netzwerk von unterschiedlichen Akteuren auf diesem Gebiet zu etablieren.

Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami stellte den kirchlichen Auftrag und die Überzeugung an den Anfang ihres Berichts, dass es bei Kirche immer um Beziehungen geht. „Kirche sein heißt, in Beziehungen zu leben.“ Im Laufe der Projektzeit hat sich dabei die gemeindebezogene Familienarbeit als wichtiger Schwerpunkt herauskristallisiert.  Z. Bsp. trifft „Kirche Kunterbunt“ als innovatives Gottesdienstformat für Kinder, Eltern und Großeltern den Nerv der Zeit. Wir sind froh, dass diese Arbeit unter dem Dach des Evangelischen Jugendwerk in Württemberg weitergeführt werden kann. 

Von persönlichen Erfahrungen der Ausgrenzung als Familie mit Kindern im Gottesdienst berichtete Anja Faisst in der Aussprache. Sie forderte: 

„Ich wünsche mir, dass Familien gerne in unsere Gottesdienste kommen und ihren Platz dort haben. Ich wünsche mir, dass wir innovative Angebote weiterführen und neu entwickeln, wie z. B. kirchliche Gebäude zeitweise in Indoorspielplätze verwandeln.“

Auf die Vorstellung der projektbegleitenden Studie „Familie gefragt“, die von Frau Prof. Possinger von der EH Ludwigsburg vorgestellt wurde, reagierte Matthias Böhler mit der Frage nach dem Profil evangelischer Familienarbeit. Die Studie deckt eine Diskrepanz auf. Auf der einen Seite ist bei Familien gerade in der Familiengründungsphase das Interesse an Kirche, an Glaube, an Spiritualität riesengroß. Die gleichen Familien sagen aber auf der anderen Seite „Glaube ohne Kirche ist möglich“. Das stimmt nachdenklich. Was unterscheidet uns als Kirche von anderen Playern in der familienbezogenen Arbeit? „Schaffen wir nicht nur Kontakt- und Begegnungsfläche, sondern öffnen wir Räume für Spiritualität und Glaubenserfahrungen für Familien“, so Matthias Böhlers Forderung.

– Von Matthias Böhler


Aktuelle Stunde

Am Donnerstag, 6. Juli 2023, sind im Bundestag die Gesetzentwürfe zur Sterbehilfe gescheitert. Diese Abstimmung wurde zum Anlass genommen, das Thema der aktuellen Stunde folgendermaßen zu wählen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Was können wir als Kirche in die Gesellschaft einbringen, um in diesem Sinne Menschen vom Beginn des Lebens bis zu ihrem Ende zu begleiten und zu schützen.“ Über diese schwierige und komplexe Thematik tauschten sich die Synodalen in der Aktuellen Stunde am Samstag aus.
 
Dass wir als Kirche bereits jetzt eine „Kultur des Lebens“ vertreten und dabei über eine vielfältige Palette an Suizidprävention, z.B. durch Unterstützungs- und Beratungsangeboten für Menschen mit Suizidgedanken verfügen, daran erinnerte Anja Faißt in ihrem Beitrag. Sie plädierte dafür, diese Palette auszubauen und kommunizieren und damit in die Gesellschaft zu wirken.
 
Marion Blessing sprach sich dafür aus, Menschen in existenziellen Krisen zu begleiten, die häufig dem Wunsch nach einem assistierten Suizid, dem Wunsch zu sterben voraus geht. Menschen begleiten, sie ernst nehmen, ihnen zuhören, Anteil an ihren Sorgen nehmen und Krisen miteinander aushalten, ohne schnelle Lösungen zu präsentieren, dies ist die Stärke unser Diakonie und Kirche.
 
Mitgefühl und Respekt angesichts der „Nichtlösung“ wünschte sich Götz Kanzleiter für die Abgeordneten im Bundestag. Dass ethisch-moralische Themen zu spaltenden Debatten führen können, wissen wir in der Synode auch.

– Von Britta Gall



Podcast zur Sommersynode:

Rückblick auf die Frühjahrssynode 2023

Mutige Schritte für die Kirche der Zukunft

Dass wir davon überzeugt sind, dass wir verstärkt die Transformation unserer Kirche vorantreiben müssen, wenn es „morgen“ noch eine Kirche geben soll, sagte Britta in ihrem Votum zum Bericht des Landesbischofs.
Von der Zukunft her denken und so handeln, dass der Boden für Pionierbäume im kirchlichen „Wald“ bereitet ist, um dadurch Aufbrüche für den neuen Kirchenwald wachsen zu sehen. Das heißt: neue Formen von Gemeinde, zielgruppenorientierte Gottesdienste, neue Anstellungsformen für Pfarrerinnen und Pfarrer, neue Zugänge ins Pfarramt! Denn auch wenn wir heute noch nicht sehen, wie die Kirche der Zukunft konkret aussieht, brauchen wir mutige Schritte in den Übergang hinein!


Pfarrplan 2030 – Pfarrstellen werden reduziert

Beim Pfarrplan 2030 geht es darum, wieviele Pfarrstellen es in unserer Kirche im Jahr 2030 noch geben soll bzw. geben kann. Die Mehrheit der Synode, auch die Mehrheit der KfM Synodalen haben sich für die vorgelegten Zahlen ausgesprochen. Sie sind um 42 Personen höher als im ersten Entwurf vorgeschlagen. Trotzdem sind die Einschnitte mit einem Minus von über 25% natürlich heftig. In den kommenden fünf Jahren geht die Generation der ‚Babyboomer‘ in den Ruhestand, die Zahl der Pfarrer*innen wird sich dadurch dramatisch reduzieren, da viel weniger Junge nachkommen. Wir haben JA zu den Zahlen gesagt, die sehr realistisch sind.
Wir von ‚Kirche für morgen‘ fordern auch ganz neue Wege auf dem Weg der Umsetzung dieses Pfarrplans in den nächsten Jahren. Es braucht dafür nicht einfach ein Weiterwursteln wie bisher, sondern einen echten Paradigmenwechsel: bei alternativen Zugängen zum Pfarramt, bei Zugängen aus anderen Ländern und Berufsgruppe. Es braucht eine neue Gottesdienstordnung und Nachnutzungskonzepte für nicht mehr benötigte Gebäude. Gleichzeitig braucht es Mut und Bereitschaft, einfach Dinge ausprobieren zu dürfen. Für alle hauptamtlichen Berufe in der Landeskirche muß es möglich sein, auch bei weniger Stellen, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen.


Antrag zur Umgemeindung

Bei einer Umgemeindung, also einem Wechsel in eine andere Gemeinde, nimmt bisher jedes Gemeindeglied seine Rechte und Pflichten in der gewählten Kirchengemeinde wahr, aber die Kirchensteuerpflicht besteht weiterhin gegenüber der Kirchengemeinde des Wohnsitzes. Durch den eingebrachten Antrag soll die Kirchensteuerpflicht bei einer Umgemeindung gegenüber der gewählten Kirchengemeinde bestehen.
 Kirchenmitglieder, die sich für eine Umgemeindung entscheiden, sind in der Regel durch ihre Biografie, ihr Engagement oder das Profil der gewählten Gemeinde mit ihr hoch verbunden. Die Aufgaben und Pflichten (Seelsorge, Kasualien, Verwaltung…) liegen bei der gewählten Kirchengemeinde. Sie versendet Gemeindebriefe, lädt zum Fest der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein usw., erhält dafür aber keine finanzielle Unterstützung. Gerade in Zeiten knapper werdender Kirchensteuer ist es deshalb nicht mehr plausibel vermittelbar, warum eine Umgemeindung keine finanziellen Auswirkungen hat. Aus den oben genannten Gründen haben wir einen Antrag mit folgendem Wortlaut in der Frühjahrssynode 2023 eingebracht:

Die Landessynode möge beschließen, Satz 2 des §6a (4) der Kirchengemeindeordnung (KGO) wie folgt zu ändern: „Die Kirchensteuerpflicht besteht ab dem Zeitpunkt der Ummeldung gegenüber der gewählten Kirchengemeinde.“


Statement zu „Kirche in guter Verfassung?“

„Kirche in guter Verfassung?“ So das Thema des Schwerpunkthalbtages Kirchenverfassung am Sa. 25.03.2023
100 Jahre ist unsere Kirchenverfassung in Württemberg geworden. Ein runder Geburtstag, der gefeiert werden muss! Ist es nun an der Zeit einen Prozess starten, der die Überarbeitung der gesamten Kirchenverfassung zum Ziel hat?
Grundsätzlich stellt sich die Frage: Sollen nur einzelne Zusammenhänge oder Paragrafen durch die gestellten Anträge geändert werden? Oder bräuchte es hier nicht vielmehr einen viel größeren Entwurf. Eine Verfassungsneuschöpfung. Anderseits gilt zu bedenken: Die Württembergische Kirchenverfassung hat den Charm, dass sie vergleichsweise kurzgehalten ist und vieles offen lässt, einen Gesamtrahmen bietet, was dann an anderer Stelle durch weitere Gesetze näher geregelt wird. Dies bietet Flexibilität ohne zu enge zu fassen. 
Dank an Frau Dr. Oelmann für ihre „steilen Ideen“ die sie uns mit auf den Weg gegeben hat. Sie hat davon gesprochen, dass wir die Verfassung ergänzen sollten mit dem, was bisher fehlt: Gemeinden und Kirchenbezirke! Auch sollte das Verhältnis der einzelnen Verfassungsorgane zueinander neu betrachtet werden unter dem Leitgedanken, was das große Ganze ausmacht. Und dann dieser Satz, der die Aufgabe, trefflich skizziert. Sie ermutigte dazu:“Denken Sie in die Zukunft und schaffen Sie in der Verfassung Raum für die neuen Gemeindeformen des 21. Jahrhunderts, die eher in Milieus und individueller Frömmigkeitspraxis, denn in Straßen und Stadtteilen begründet liegen werden.“
Was könnte dieser Leitgedanke, was „das große Ganze unserer Württemberger Landeskirche ausmacht“ sein? Was ist unser Bild von Kirche heute, für das die Verfassung den passenden Rahmen darstellt? Wir sind Kirche, weil uns Gott gesandt hat.  Diese missio  dei, diese Sendung Gottes steht ganz am Anfang von Kirche, und bildet die Grundlage für den Leitgedanken.
In die Zukunft gedacht: Wie schaffen wir es dass sich Menschen, jüngere, ältere, aus verschiedenen Lebenswelten und mit verschiedenen Lebensentwürfen eine Beziehung zu dem Gott finden, der eine Sehnsucht nach uns Menschen hat und mit uns Menschen in Beziehung leben möchte. Mit dieser Sendung Gottes hat Kirche begonnen, durch sie bekommt sie ihren Charm ihre Strahlkraft. Daraus lässt sich der Leitgedanke einer beziehungsorientierten Kirche ableiten, die nahe bei den Menschen ihren, Fragen, Sehnsüchten und Nöten ist.


Nachbesprechung zur Frühjahrssynode mit Ralf Walter und Reiner Klotz

Das war die Herbstsynode 2022

Klimaschutzgesetz beschlossen 

Am Freitag hat die Landessynode das Klimaschutzgesetz beschlossen. Im Gesprächskreisvotum betonte Anja Faißt, dass das Gesetz „ein Zeichen dafür ist, dass Kirche handelt und nicht in Ohnmacht oder Ignoranz verfällt.“

Gerade für junge Menschen sei das ein wichtiges Signal. Kirche für Morgen lege Wert darauf, dass Klimaschutz eine kirchliche Bewegung sei, die immer mehr Akzeptanz finde, so Anja Faißt. Dafür sei es wichtig, dass alle Menschen in unserer Landeskirche durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sensibilisiert und mitgenommen würden. Als Christinnen und Christen seien wir ermutigt, unsere Lebensrealität wahrzunehmen und zu vertrauen auf die Gotteskraft, die uns befähigt verantwortlich zu handeln.

In der Aussprache ging es unter anderem um das Erreichen der CO2-Neutralität. Hier sprach sich Kirche für morgen mehrheitlich für das im Gesetz vorgeschlagene Ziel Klimaneutralität bis 2040 aus. Nachdem ein Änderungsantrag (bis 2035) kein Erfolg hatte, wurde das Gesetz einstimmig beschlossen.


Aktuelle Stunde zu Sorgen und Ängsten

Die aktuelle Stunde, bei der immer ein Thema von den Gesprächskreisen selbst eingebracht wird, hatte dieses Mal den Titel „Armut, Inflation, Bürgergeld und Klimaschutz: Was lassen wir uns die Zukunft kosten?“. 

Hierbei wurden im Besonderen junge Menschen in den Blick genommen, die unter der unsicher wirkenden Zukunft oft besonders leiden.

So verwies Anja Faißt auf die Studie „Jugend in Deutschland“, die die Sorgen und Ängste junger Menschen in den Blick nimmt. Auch für die Kirche sei es wichtig die Sorgen und Ängsten junger Menschen ernst zu nehmen. „Wir müssen den christlichen Glauben als Ressource aufzeigen“, sagte Faißt.

Britta Gall machte Mut, dass auch in der Pandemie Positives entstanden sei. Diese Krise könnte Menschen näher zusammenbringen, auch unterschiedlicher Prägungen, nach dem Motto #miteinanderwarmwerden.

Marion Blessing nahm die von Armut Betroffenen Menschen in den Blick. Gegen die Angst vor Armut und fehlender Teilhabe brauche es „finanzielle Hoffnungszeichen unserer Kirche“. Sie befürwortete, dass 5,2 Millionen Euro im Haushalt für den Energiefonds eingestellt werden sollen. „Betroffene Menschen brauchen Unterstützung.“


Erprobung von multiprofessionellen Teams

Seit vielen Jahren setzen wir uns für eine Vielzahl von Entlastungsmodellen für Pfarrpersonen sowie für Erprobungsformen und Erprobungsräumen in den Kirchengemeinden ein. Der Antrag für Erprobungen in Distriktgemeinden soll hier entsprechende Potentiale entfalten. So soll die Zusammenarbeit von multiprofessionellen Teams in Distrikten und Einzelgemeinden erprobt werden, in denen z.B. Pfarrstellen nicht besetzt werden. Diese Pfarrstellen könnten dann auch mit Berufsgruppen wie Diakonen besetzt werden. Hierbei soll von den Erfahrungen der Erprobungsräume der bayerischen Landeskirche sowie weiterer Gliedkirchen der EKD profitiert und auf diese aufgebaut werden.


Verwaltungsreform macht Kirche fit für die Zukunft

Verwaltungsaufgaben werden immer komplexer. Zudem muss die Verwaltung modularer gestaltet werden, um für diese erhöhte Komplexität gut gewappnet zu sein. Hierbei hilft die Verwaltungsreform, die bei der Herbstsynode verabschiedet wurde. In seinem Votum betonte Ralf Walter, dass es wichtig sei, unsere Mitarbeitenden gut mitzunehmen, ihre Sorgen ernst zu nehmen und ihnen Perspektiven aufzuzeigen.

Unsere Hoffnung sei es, dass sowohl für Verwaltungsmitarbeitende als auch für Pfarrerinnen und Pfarrer eine spürbare Entlastung beim „Daily Business“ eintrete, und dadurch Freiräume für das „Heavenly Business“ entstehe.


Kosmetik statt Transformation bei der Schwerpunktsetzung

Weniger Mitglieder bedeutet weniger Kirchensteuer. In einem ausführlichen und intensiven Prozess macht sich die Landessynode deshalb zusammen mit dem Oberkirchenrat Gedanken über zukünftige Schwerpunktsetzungen. Neben dem PfarrPlan will die Landeskirche bis ins Jahr 2030 155 Stellen im Bereich der Angestellten und Beamten abbauen. Der Übernachtungsbetrieb im Haus Birkach wird bis zum Ende des Jahres 2023 eingestellt, die verschiedenen Bereiche der Erwachsenenbildung sollen neu konzipiert, Doppelstrukturen abgebaut und die Bildungsarbeit durch Synergieeffekte trotz Stellenreduzierungen gestärkt werden. Ausgebaut werden in den nächsten Jahren die Kooperationen mit der badischen Landeskirche. Im Gespräch sind zum Bsp. die Akademiearbeit, die Hochschulen für Kirchenmusik oder die Zentrale Gehaltsab-rechnungsstelle.
Kirche für morgen hält die angestoßenen Veränderungen für notwendig und unterstützt die gefassten Beschlüsse. Trotzdem mahnt Matthias Vosseler in der Aussprache an: „Wir werden mittelfristig um einen kompletten Systemwechsel in unserer Landeskirche nicht herumkommen. Wir müssen in unserem kirchlichen System eine Revolution denken und angehen, um wenigstens Transformationen zu erreichen. Bei all dem, was wir hier diskutieren: Wir sind immer noch im Bereich der Kosmetik, ein bisschen mehr Wimperntusche, ein paar graue Haare aus-reißen oder etwas Botox spritzen, zwei Kilo Fett absaugen. Langfristig wird das aus meiner Sicht nicht mehr möglich sein.“


Weniger Pfarrstellen sollen gekürzt werden

Ein weiterer Antrag von Kirche für morgen war die Erhöhung der vorliegenden Zielzahl für 2030 von geplanten 1036 Pfarrstellen (im Gemeinde- und Sonderpfarrdienst) auf 1100. Dies bedeutet rechnerisch rund zwei Pfarrstellen pro Kirchenbezirk weniger zu kürzen als ursprünglich vorgesehen.  

Die 64 zusätzlichen Stellen sollen unter anderem über alternative Zugänge zum Pfarrdienst ermöglicht werden – auch für Studierende nicht universitärer, aber dennoch staatlich anerkannter Hochschulen. Privatrechtlichen Anstellungsformen sollen ebenfalls erprobt werden und zu einer Vielfalt beitragen.  

Damit gelang es Kirche für morgen endlich, die notwendige Öffnung zu alternativen Zugängen in den Pfarrdienst zu ermöglichen.


Stabile Finanzen – doch die fetten Jahre sind vorbei

Am Samstag standen die Haushaltsberatungen auf dem Programm. Für 2022 wurde mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 800 Mio € gerechnet und dieses Ziel wird auch erreicht werden. In diesen stabilen Einnahmen schlägt sich die hohe Inflation nieder, was auf der Ausgabenseite allerdings auch zu steigenden Personalkosten führt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit von Einsparungen, die wir im Pfarrplan 2030 und in der Personalstrukturplanung 2030 deutlich abbilden.

Kirche für morgen steht bei diesen trüben Aussichten für Hoffnung und für mutige Spielräume und neue Formen von Kirche. Tobi Wörner sagte in seinem Votum: „In einer Übergangsphase gilt es, das früher Gewachsene großzügig zu beschneiden und gleichzeitig großzügig Neues zu säen und zu probieren. Im großen Wandel des kirchlichen Gartens braucht es Abschied, Neubeginn und vor allem Bewässerung für frische, ungewohnte Setzlinge.“


Es war einmal eine Gärtnerin

Eine Geschichte vom Aufbruch im Kirchengarten

Es war einmal eine Gärtnerin. Sie hatte einen großen schönen wohl organisierten Garten. Über 1200 leuchtend grüne Grashalme standen ganz in der Mitte darin. Dazu außenrum eine ordentliche Anzahl Sonderpflanzen, Projektblumen und Dauerblüher, die sie hegte und pflegte. Im Großen und Ganzen war die Gärtnerin sehr stolz auf ihren Garten.

Er hatte die vergangenen Jahrhunderte eigentlich ganz hübsch geblüht. Einige Früchte waren zu ernten gewesen und viele Menschen freuten sich über den Anblick und die guten Auswirkungen, die die Pflanzen hervorbrachten: Luft zum Aufatmen, Schönheit für die Welt, Nahrung für Bedürftige, immer eine gute Botschaft – und auch einige Samen, die zu freien Pflanzen außerhalb des Gartenzauns führten. Alles in allem: ein echter Segen.

Allerdings war in den letzten Jahren etwas Besorgniserregendes geschehen: Das Wasser wurde zunehmend knapper! Irgendwie wollte der dicke lila Gartenschlauch nicht mehr die benötigte Menge liefern. Es wurde für die Gärtnerin immer schwerer, alle Pflanzen ausreichend zu bewässern. Oder lag es doch daran, dass die Pflanzen inflationär insgesamt mehr Wasser brauchten?

Einige ließen schon die Köpfe hängen und verloren an Farbe. Manchmal wusste die Gärtnerin gar nicht mehr, was zuerst da war. Der Wassermangel oder die miese Stimmung unter den Pflanzen.

Ihr blieb mit der Zeit nichts anderes mehr übrig, als zu mähen und zu beschneiden. Sie stellte den Rasenmäher in der ersten Runde auf 3,5 Prozent und dann in der zweiten Runde auf 2,0 Prozent und fuhr über den Rasen einmal drüber. Über den Rest des Gartens fuhr sie mit 0,9 Prozent-Einstellung.

Aber – oh nein – ihr gut gemeintes Ansinnen kam bei den zu Bewässernden gar nicht gut an. Die Grashalme beschwerten sich, die Sonderpflanzen beschwerten sich und mehr Wasser blieb am Ende auch nicht übrig. Die Gärtnerin war betrübt – hatte sie doch die letzten Jahre immer viel, viel Wasser in ein Rücklagebecken gefüllt für die betagten Pflanzen und ihre sehr betagten Hinterbliebenen … alles brachte nichts. 

Die trübe Aussicht auf noch weniger Wasser in den kommenden Jahren tat ihr übriges. Die Gärtnerin war ernüchtert und auch ein bisschen traurig. Klar. Sie steuerte perspektivisch auf den gefühlten Kahlschlag zu. So war es total verständlich, dass sie sich echt um die Zukunft zersorgte – obwohl doch ihre ureigene Bestimmung eigentlich war, Leben zu fördern, zu bringen, neu aufblühen zu lassen.

In ihrer Verzweiflung berief die Gärtnerin einen Gartenrat ein. Sie fragte die Offene Birke und Kirche für Borken. Sie lud Basilikum und Kirche ein – und auch noch die lebendige Weide. Irgendwie kamen sie gemeinsam überein – fragt mich nicht wie – dass es wohl besser sei, sich von einzelnen Pflanzen zu verabschieden, um sich auf Weniger zu fokussieren.

Oh Wunder.

Die Gärtnerin entschied sich also dazu – natürlich in einem schmerzhaften, schweren Prozess – einige Pflanzen des Gartens aufzugeben. Es tat weh – einmal holte sie sogar die Kettensäge raus und fällte einen sehr großen alten Baum, der schon seit einiger Zeit keine Früchte mehr trug. Sie trauerte  -aber mutig verschenkte sie auch einige Gewächse. Andere wiederum versetzte sie in das gemeinsame Gartenstück mit Baden. Und wieder andere entließ sie in die Selbständigkeit. 

Nun konnte Sie sich auf weniger konzentrieren und siehe da -das Wasser reichte! Die immer weniger werdenden, aber stabilen Grashalme konnte sie gut bewässern, genau so wie einige ganz neue Pflänzchen, die wild und schön wuchsen. Diese wurden für sie zu einer unbekannten neuen Form von Garten – mitten im Garten.

Besonders da, wo vorher der große alte Baum stand, war jetzt ein neuer Sonnenfleck mit super Nährboden entstanden. Immer wieder waren auch frische Pflanzen dabei, die sich selbst mit Wasser versorgten. Sie waren oft kleiner und jünger und brauchten auch nicht viel an Zäunen oder ordnenden Maßnahmen der Gärtnerin. Sie brauchten nur Liebe&Zuneigung und etwas Platz im Garten. Diese jungen Wilden beschützte die Gärtnerin ganz besonders. 

Eines schönen Herbsttages saß die Gärtnerin dann im Liegestuhl und schaute zufrieden nach Ihrem Stückle. Der Garten wurde kleiner, mag sein, aber er wurde auch diverser. Er verband nun sehr gut die Traditionen und die Innovationen. Er ermöglichte vieles. 

Einmal kam sogar ein Brautpaar vorbei, das den Garten nur vom Hörensagen kannte. Die Gärtnerin konnte den Beideneine ganz ausgefallene Blume für den Brautstrauß schenken – ein hübscher Segen.

Kurzum: Der Garten war wieder relevanter geworden für die Menschen um ihn herum. Die Stimmung der Pflanzen hob sich und auch der Gärtnerin entwich ein zartes Lächeln.

Sie hatte gelernt: In einer Übergangsphase gilt es, das früher Gewachsene großzügig zu beschneiden und gleichzeitig großzügig Neues zu säen und zu probieren. Im großen Gartenwandel braucht es Abschied, Neubeginn und vor allem Bewässerung für frische ungewohnte Setzlinge.

Nun kam es der Gärtnerin irgendwie auch so vor, als würde jedes Jahr doch wieder mehr Wasser strömen. Woher auch immer. Leise hörte man die Gärtnerin die Melodie eines Liedes vor sich hin summen: 

„Wir pflügen, und wir streuen den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand.“

Liebe Geschwister, lasst uns sein wie die Gärtnerin. Nur noch einmal einen solchen Rasenmäher-Haushalt. Bitte nur noch dieses Mal so wenig Spielräume und kaum Experimentierräume. Und nächstes Mal: Mehr Mut zum Lassen, mehr Mut zum Fokussieren, mehr Mut für Neues.

Diese Geschichte würden wir von Kirche für morgen gerne mit euch allen gemeinsam erzählen.

Synodaler Tobi Wörner

Rückblick auf die Sommersynode 2022

Kirche der Zukunft – Neue Aufbrüche

Eine Gesamtstrategie für die Zukunft? Neue Formen von Kirche ermöglichen und fördern?

Darum kämpfen wir von Kfm schon seit langem. Nachdem ein entsprechender Antrag durch den Ausschuss „Kirchen- und Gemeindeentwicklung“ lief und vom Oberkirchenrat nur alibimäßig behandelt wurde, brachte der Vorsitzende Kai Münzing einen Folgeantrag an. Wir wollen die Stelle „Neue Aufbrüche“ verstetigen.

10 Innovationspfarrstellen hängen an ihr und natürlich die Begleitung sämtlicher Vor-Ort-Aufbrüche in Württemberg. Wir feiern, dass nur fünf Synodale sich unserem Anliegen nicht anschließen konnten.

Jetzt liegt es am Oberkirchenrat diese Pfarrstelle bestmöglich in die Zukunft zu bringen. Damit aber nicht genug. Wir brachten den neuen Antrag 34/22 ein. Darin fordern wir eine “Stabsstelle beim Landesbischof“ für Wandel, Transition und Innovation. Wir wollen Ideen schmieden und Erprobungsräume öffnen und evaluieren. 28 Synodale unterschrieben den Antrag schon im Vorfeld und er wurde an den KGE-Ausschuss verwiesen.                           

– Tobi Wörner


Digitales Abendmahl jetzt möglich

Mit überwältigender Mehrheit haben die Landessynodalen einer Änderung der Abendmahlsordnung unserer Landeskirche zugestimmt. Es wird jetzt möglich, dass Kirchengemeinden das Abendmahl in digitaler Form feiern können.

Wir Synodale von Kirche für morgen freuen uns über diese Entscheidung.

– Oliver Römisch


Modernisierung der Verwaltung

Der Oberkirchenrat brachte bei der diesjährigen Sommersynode einen Gesetzesentwurf zur Modernisierung der Verwaltung in der Ev. Landeskirche ein. Das Gesetz soll nach Beratung in den Fachausschüssen dann in der Herbstsynode verabschiedet werden. Es sieht weitreichende Änderungen in unseren Verwaltungsstrukturen vor: Verwaltung soll bis Ende 2030 umgestaltet werden: Mitarbeit wird in Regionalverwaltungen zentralisiert, soll aber auch deutlich digitaler werden. In den Kirchengemeinden soll die Assistenz der Gemeindeleitung direkte Ansprechperson sein und Aufgaben des Gemeindesekretariats und lokale Administrationsaufgaben der bisherigen Kirchenpflegen in sich vereinen.

Als Kirche für morgen finden wir es wichtig, dass wir unsere Verwaltungsstrukturen fit füs digitale Zeitalter machen. „Wir haben ein Kommunikationsproblem.“ – so Götz Kanzleiter in seinem Votum. Und auch Kai Münzing, Vorsitzender des Ausschusses für Kirchen- und Gemeindeentwicklung, mahnte an, die „mittlere Ebene“, die das Projekt dann an ihrer Basis transportieren muss, besser in das Projekt mit hineinzunehmen, als das bisher geschah.

– Ralf  Walter


Aktuelle Stunde zur Ukraine-Krise

Bei der aktuellen Stunde wurde der Krieg in der Ukraine und die Folgen und die Verantwortung für die Kirchen in den Blick bekommen. Matthias Vosseler berichtete über gelungene Initiativen, die es in vielen Kirchengemeinden mit den Flüchtlingen aus der Ukraine gibt. „Hier ist unsere kirchliche Verantwortung gefragt; die Gesellschaft erwartet das von uns, aber wir bekommen auch viele positive Rückmeldungen.“ Bei allem Einsatz für die Flüchtlinge aus der Ukraine sind aber die vielen anderen Flüchtlinge nicht aus dem Blick zu verlieren, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, die oft noch viel schwierigere Bedingungen haben.


Bericht zur Chancengleichheit

Chancengleichheit ist eine Querschnittsaufgabe: Sie betrifft Faktoren, wie Geschlecht, sexuelle Identität, Alter, Behinderung, Migration und Religion entsprechend den Kriterien des allgemeinen Gleichstellungsgesetzes. Wir wollen achtsame Kirche sein: beim Thema sexualisierte Gewalt und bei Diskriminierung aller Art.

Ursula Kress

Diese Worte standen am Anfang und Ende vom Vortrag der Gleichstellungsbeauftragten Ursula Kress.

Der Umgang mit sexualisierter Gewalt wird zunehmend implementiert auf den Leitungsebenen: Dekaninnen/Dekane wurden bereits geschult, auch Pfarrer/Pfarrerinnen werden derzeit geschult und für Verwaltungsstellenleitenden ist es geplant. Die Abgabe einer Selbstverpflichtungserklärung muss zum Standard aller kirchlichen Mitarbeitenden werden.

Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt braucht mehr personelle Ressourcen, die fest im Stellenplan verankert werden.

Nach wie vor gibt es zu wenig Frauen auf der Leitungsebene. Es gilt gute Rahmenbedingungen und eine gute Infrastruktur zu schaffen. Frauen brauchen Ermutigung und positive Vorbilder.

Wie können wir mehr Müttern und Vätern mit jüngeren Kindern eine synodale Tätigkeit ermöglichen? Wie kann diese Personengruppe in der Synodalarbeit konkret entlastet und unterstützt werden?

– Marion Blessing 


Das war die Frühjahrssynode 2022

Neuer Bischof für die Evangelische Landeskirche

Wir gratulieren Ernst-Wilhelm Gohl zu seiner Wahl zum Landesbischof. Wir wünschen Gottes Segen für diesen Dienst. Er wurde gestern denkbar knapp mit einer Stimme Mehrheit gewählt. In der Synode hatte in einer ersten Wahl keiner der Kandidierenden die erforderliche Mehrheit erreicht. In einem zweiten Wahlvorschlag stand nur ein Kandidat erneut zur Wahl.

Wir als Kirche für morgen wissen, dass vieles aus diesem Prozess außerhalb der Synode nicht wirklich nachvollziehbar war. Das tut uns leid. Wir haben selbst sehr darunter gelitten und sehr viele Rückmeldungen dazu bekommen. Danke! Kfm will immer, dass unsere kirchlichen Prozesse zeitgemäßer und verständlicher für die Basis werden. Wir ermutigen euch alle zum Einbringen, Stimme erheben und nachfragen. Und ihr wisst ja, wo es Mitgliedsanträge gibt😉

Am Ende dieses zähen Ringens bleibt: Wir sind immer noch enttäuscht, dass unser Kandidat Gottfried Heinzmann nicht gewählt wurde. Wir halten ihn für eine profilierte und trotzdem verbindende Leitungsperson für unsere Kirche. Wir danken für seine Bereitschaft, sich der Nominierung zu stellen und wünschen ihm Segen für seinen weiteren Weg. Für die Zukunft unserer Landeskirche hoffen wir, dass Ernst-Wilhelm Gohl auch Impulse von Kirche für morgen aufnimmt und vertritt. In allen kirchlichen Herausforderungen und notwendigen Transformationen setzen wir uns weiterhin für Innovation, Veränderung und Vielfalt ein.

– Tobi Wörner


Jenseits von Eden – Friedensgebete im Blick auf Krieg und Flucht

Die aktuelle Stunde bildet einen emotionalen Höhepunkt dieser Frühjahrssynode. Diesmal gab es in der aktuellen Stunde keine Redebeiträge der Synodalen zu einem aktuellen Thema. Stattdessen versammelte sich das Gremium zum Friedensgebet v.a. natürlich in Bezug auf die Situation in der Ukraine.
Zuerst kamen Vertreter*innen aus der Ukraine, Polen, Slowakei und Rumänien zu Wort und schilderten die Situation in ihren Ländern in umfassender Weise. Danach gab es die Möglichkeit, eingebunden in eine passende Liturgie, dass jede*r im Gebet der Betroffenheit durch das Anzünden eines Friedenslichts Ausdruck verleihen konnte. Am Ende stand vor allem das „Kyrie Eleison“ – Herr, erbarme dich.

– Anja Faisst


Kirchliche Finanzen leiden unter Mitgliederverlust

Oberkirchenrat Kastrup gab bekannt, dass der durch Corona bedingte Einbruch der Kirchensteuermittel nicht so negativ und nachhaltig ausfällt wie befürchtet. Es gibt für die Kirchengemeinden zunächst also wieder mehr Geld zu verteilen. Die nun zu erwartenden Mehreinnahmen werden aber durch die derzeit hohe Inflation wieder zunichte gemacht. Besonders schwerwiegend sind die hohen Austrittszahlen, die auch 2021 angehalten haben. Matthias Vosseler ging in seinem Votum auf die Fragen von Mitgliederbindung und Taufe und Kirchenmitgliedschaft ein. Bei einer zunehmenden Zahl von nichtgetauften Kindern und Jugendlichen stellt sich die Frage, wie wir etwa im Religionsunterricht oder mit Hilfe von sozialen Medien diese Menschen mit der christlichen Botschaft erreichen.
Ausgetretene bleiben Getaufte. Wie können wir so einladend sein, dass sie wieder den Weg zu uns finden?

– Matthias Vosseler


Transformation kirchlicher Verwaltungsstrukturen

Die Organisation Kirche befindet sich aufgrund von vielzähligen Herausforderungen in einem nicht aufzuhaltenden und an vielen Stellen existenziell notwendigen Change-Prozess. Die Verwaltung kann sich diesen Prozessen nicht verschließen. Vielmehr führten alle Untersuchungen der vergangenen Jahre, sowie die Erprobung die letzten beiden Jahre zur Erkenntnis, dass kirchliche Verwaltung in der bisherigen Struktur nicht mehr zukunftsfähig sein wird. Neue Herausforderungen, die neben den bisherigen verwaltungstechnischen Aufgaben unweigerlich zu einem Kollaps führen würden. Zumal diese neuen Herausforderungen bei gleichzeitigem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel sowie einem seit Jahren anhaltenden eruptiven Mitgliederrückgang (im Jahr 2021 waren dies 45.222 Gemeindeglieder) zu bewältigen sein werden.Nach nunmehr rund 6 Jahren der intensiven Ist-Analyse, der Beratung, der Befragung, der Beteiligung und der Erprobung stehen wir nun kurz vor der abschließenden Erarbeitung und dem Beschluss des Gesetzes zur landeskirchlich weiten Umsetzung einer dringend notwendigen Verwaltungsreform. Kirchliche Verwaltung wird ihren Beitrag leisten, diesen Change-Prozess zu begleiten und zu ermöglichen. Die landeskirchliche Trägerschaft ermöglicht mittel- und langfristig modulare Anpassungen. Eine Transformationsfrist von bis zu 10 Jahren sowie ein individueller und empathischer Blick auf die bisherigen Leistungserbringerinnen und Leistungserbringer ist hierbei unumgänglich.

– Kai Münzing


Klima- und Umweltschutz in der Landeskirche fördern – das 1000 Dächer Programm

Wir haben den Antrag „1000 Dächer-Programm“ eingebracht. Darin wird der Oberkirchenrat gebeten, ein Konzept auszuarbeiten für ein Förderprogramm, in dem 1000 Photovoltaik-Anlagen auf Kirchengebäuden oder die Sanierung von klimatisch sehr belastenden Heizungsanlagen realisiert werden. Dieses Konzept soll auch die Beratung der Kirchengemeinden über die Möglichkeit weiterer Fördertöpfe beinhalten. Weiter wird in dem Antrag der OKR darum gebeten eine Initiative der Landeskirche auf politischer Ebene erneut aufzunehmen oder zu starten, um steuerrechtliche, baurechtliche und denkmalschutzrechtliche Probleme aus der Welt zu schaffen. Ein Motto könnte dabei lauten: „Klimaschutz vor Denkmalschutz!“

– Bernd Wetzel