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Newsletter zur Herbstsynode 2019

6 Jahre – 7 Zitronen

Die letzte Tagung der aktuellen Synodalperiode ging heute zu Ende. Endspurt. Abschluss. Resümee. Der Hospitalhof in Stuttgart war noch einmal der Ort für das Plenum, in dem wir von Kirche für morgen zu siebt sitzen. Was haben wir erreicht? Was bleibt nach den sechs Jahren Synode? Wie geht es weiter? Alle Ausschüsse unseres Kirchenparlaments haben noch einmal Rückblick gehalten. Hier lesen Sie, welche Themen auf der Tagesordnung standen – und Sie sehen unsere sieben sehr männlichen Synodalen mit einem persönlichen Statement. Und das mit der puren Männlichkeit muss sich bald ändern! Danke, wenn Sie unsere weiblichen Kandidatinnen in die nächste Synode bringen!

Inhalt

  1. Kirche, wohin gehst du? – Ziele der strategischen Planung
  2. 10 % für den Aufbruch! – Es reicht nicht, auf Mega-Trends nur zu reagieren
  3. Nein zu Antisemitismus und Judenhass – Schweigende Demonstration zur Synagoge der jüdischen Gemeinde
  4. So war die letzte Synodalperiode – Stimmen unserer sieben Zitronen aus dem Kirchenparlament

1. Kirche, wohin gehst du? – Ziele der strategischen Planung

„Weniger ist mehr“, dieses Motto durchzieht den Zwischenbericht zur Strategischen Planung, der von Landesbischof July und Direktor des OKR Werner in die Herbsttagung der Landessynode eingebracht wurde. Für den Gesprächskreis Kirche für morgen kommentiert Martin Allmendinger diesen Bericht. Seinen wichtigsten Beitrag sieht der Kfm Synodale darin, dem vorgetragenen Motto entgegenzuhalten, was Kirche für morgen schon von Anbeginn der Mitarbeit in der Synode auf ihre Fahnen geschrieben hatte: „Was nicht einfach geht, geht einfach nicht“.

Ein lohnender Blick auf den Bericht und das Votum von Martin Allmendinger finden Sie hier unter 1. Sitzungstag TOP 01.

2. 10 % für den Aufbruch! – Es reicht nicht, auf Mega-Trends nur zu reagieren

„Nutzen wir die hohen finanziellen Gestaltungsräume zukunftsorientiert?“ Diese Frage stellte Matthias Böhler in seinem Gesprächskreisvotum zum Haushaltsplan 2020 in den Mittelpunkt. Natürlich können wir in fetten Jahren durch das Auffüllen von Rücklagen Vorsorge treffen oder ein neues Verwaltungsgebäude für den Oberkirchenrat bauen. Das ist zukunftsorientiert und schafft Freiräume für zukünftige Generationen.

Projekte wie das „Pilgern“ oder „Kirche kunterbunt“ und auch der Bau einer Autobahnkapelle am Sindelfinger Wald sind zukunftsorientierte Investitionen, um als Kirche den Menschen dort zu begegnen, wo sie sind. „Es reicht nicht aus, auf äußere Entwicklungen und Megatrends zu reagieren. Wir müssen agieren.“, so Matthias Böhler.

Deshalb fordert Kirche für morgen 10 % des kirchlichen Haushalts für Innovation und Aufbruch. Das gesamte Gesprächskreisvotum lesen sie hier unter 3. Sitzungstag TOP 23.

3. Nein zu Antisemitismus und Judenhass – Schweigende Demonstration zur Synagoge der jüdischen Gemeinde

Die Landessynodalen marschierten zusammen mit dem Kollegium des Oberkirchenrats schweigend von ihrem Tagungsort im Stuttgarter Hospitalhof zur Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinschaft. Dort erinnerte Landesbischof Dr.h.c. Frank Otfried July an den erschütternden Anschlag eines rechtsextremistischen Attentäters gegen die Synagogengemeinde in Halle und sprach der Jüdischen Gemeinde die Solidarität der Württembergischen Landeskirche zu.

Diese symbolische Handlung zeigte öffentliche Wirkung und fühlte sich besser an, als die überlangen Sonntagsreden bei Debatten zur aktuellen Stunde.

Den Bericht der Evangelischen Landeskirche dazu finden Sie hier unter 2. Sitzungstag TOP 07.

4. So war die letzte Synodalperiode – Stimmen unserer sieben Zitronen aus dem Kirchenparlament

Fast alle unserer Synodalen treten auch für die nächste Synodalperiode wieder an! V.l.n.r.: Kai Münzing, Martin Allmendinger, Willi Beck, Matthias Böhler, Peter L. Schmidt, Götz Kanzleiter, Tobi Wörner. 

„Nicht immer hatte ich in den zu Ende gehenden 12 Jahren so zuversichtlich drein geschaut. Jetzt blicke ich hoffnungsfroh auf die vor mir liegende Zeit und sehe voller Freude auf die neuen dynamischen Nachfolgerinnen und Nachfolger. Zitronenfrische Impulse waren kalklösend und gesprächskreisübergreifend beziehungsfördernd präsent. Kfm-Synodale sind gerne ‚erfrischend anders‘ und werden dies auch in der 16. Synode zum Ausdruck bringen. Über den Livestream oder von der Empore aus werde ich den weiteren Weg der Synode begleiten und hoffentlich nicht nur altersmilde lächeln.“ – Martin Allmendinger

„Synode und Kfm – steter Tropfen…  6 Jahre Synode, 6 Jahre immer wieder neue Gemeindeformen thematisiert, auf Milieuperspektive, Geh-Struktur, missionalen Lebensstil fokussiert, betont, dass man Kirchenräume verlassen muss, um die Menschen aus den unerreichten Milieus dort zu vergemeinschaften, wo sie leben und sie für Jesus zu begeistern.

Grenzüberschreitung in der Liturgiekommission – natürlich mit Milieuperspektive, Diskussionen im Theologischen Ausschuss, Aha-Erlebnisse als Delegierter in der ACK-Württemberg, dass auch die Orthodoxen begeistern…. doch wir konnten was bewegen und mein Leben wurde bewegt. Tolle Menschen kennengelernt, aus allen Gesprächskreisen. Manche Aliens sind zu Schwestern und Brüdern geworden. Man kennt unsere Themen, redet darüber, und ja, wir brauchen weitere 6 Jahre, um Abstimmungen zu einem Aufbruch für morgen anzuzetteln.“ – Willi Beck

„Ich bin dankbar, dass es uns immer mal wieder gelungen ist, unser altes ‚Dampfschiff‘ Kirche in Fahrt zu bringen. Und so träume ich von einer Kirche von morgen, die einem solarunterstützten Segelschiff gleicht. Dort gibt es lebensfreundliche Kajüten für ein buntes Miteinander. Damit segeln wir in fröhlicher Gemeinschaft in allen Milieus und Kulturen. Unsere Kinder und deren Kinder finden Heimat in diesem Schiff und haben Lust mitzufahren – denn das Beste kommt noch.“ – Götz Kanzleiter

Sechs Jahre mit Suchtpotential! Neben der Möglichkeit, zitronige Inhalte einzubringen und Anträge anderer Gesprächskreise zitronengelb ‚zu färben‘, fand ich persönlich geistige und geistliche Heimat. 

Als aktuell stellvertretender Vorsitzender des landeskirchlichen Finanzausschusses will ich in den kommenden Jahren weiterhin dem OKR ein echtes Gegenüber sein!“ – Kai Münzing

„Ich persönlich habe von der Arbeit im Rechtsausschuss enorm profitiert – es ist schon rein fachlich ein echter Gewinn, zusammen mit hochqualifizierten Juristinnen und Juristen Kirchenrecht zu gestalten; aber auch inhaltlich ist es eine große Chance, eigene Überzeugungen umzusetzen oder wenigstens an berufener Stelle einbringen zu können.“ – Peter L. Schmidt 

Ich finde, hier kann man wirklich was bewegen. Um unsere Landeskirche positiv zu prägen, lassen wir uns auf die oft zähe Synodalarbeit ein – und in der nächsten Runde mit hoffentlich viel mehr zitronigen Menschen!“ – Tobi Wörner

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