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STUTTGART

MATTHIAS VOSSELER

Stuttgart-Mitte, Jahrgang 1969, Pfarrer an der Stiftskirche, Mitglied im ‚Rat der sachkundigen Bürger‘ der Stadt Stuttgart (Ausschuss für Kultur und Medien), Mitglied im Arbeitskreis Führungskräfte (‚Stiftung Familienunternehmen‘), Marathonläufer und „schnellster Geistlicher Europas“

Ich stehe für einen Aufbruch in Verbundenheit.

WARUM ICH MICH IN DER LANDESSYNODE ENGAGIERE

Meine Motivation:

Von Jesus und seiner Botschaft bin ich begeistert; sie ist das Beste, was mir in meinem Leben begegnet ist. Die Liebe Gottes zu uns Menschen soll von Generation zu Generation weitererzählt werden. Seit gut zehn Jahren darf ich als Pfarrer an der Stiftskirche meinen Teil dazu beitragen: In großen Gottesdiensten und zentralen Veranstaltungen, die es zu organisieren gilt; im Kontakt mit den Menschen aus der Stadt und Touristen aus aller Welt und besonders auch im persönlichen Seelsorgegespräch oder am Krankenbett.

Meine Ziele:

Ich liebe meine Evangelische Kirche und bin in ihr zu Hause. Gerade weil ich so eng mit ihr verbunden bin, blicke ich mit Sorge in die Zukunft. Wir können in vielen Bereichen einfach nicht so weiter machen wie bisher.

Ich möchte mehr Vielfalt in Angeboten und Gemeindeformen. Gerade in einer Stadt der kreativen Köpfe, der Tüftler und Denker darf nicht kirchlicher Einheitsbrei vorherrschen. Ich möchte auch, dass wir jungen Menschen wirklich etwas zutrauen und ihnen etwas anvertrauen, nämlich Verantwortung in der Kirche zu übernehmen.

Die Internationalität unserer Stadt ist ein großer Schatz. Davon kann und muss mehr in unseren Gemeinden sichtbar sein. Ich trete ein für ein intensiveres Miteinander der Gemeinden verschiedener Sprachen und Herkunft. Dies ist auch ein Zeichen gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit.

Kirche für morgen ist einer der vier Gesprächskreise, die sich gemeinsam mit den anderen für diese Kirche engagieren. Mein Gesprächskreis ist „Kirche für morgen“ deshalb, weil ich hier viele, gerade auch junge Menschen mit einer großen Leidenschaft für ihre Kirche erlebe. Sie möchten nicht nur Bestehendes fortführen, sondern auch mutig Neues anpacken. Da bin ich dabei. Die Einheit der Kirche im Geist Jesu ist dabei bestimmend, nicht die Einigkeit oder Einheitlichkeit in allen Fragen und Formen.

Die beiden Herzkammern meines christlichen Lebens und Handelns sind für mich die große Welt und der kleine einzelne Mensch.

Die große Welt: Wir sind eine Gesellschaft aus so vielen unterschiedlichen Herkunftsländern und Kulturen, gerade in meiner Stadt Stuttgart. In dieser Gesellschaft schämen wir uns unseres Christseins nicht, sondern tragen es als deutliches Zeichen in die Gesellschaft hinein. Dabei liegt mir die Gemeinschaft von Christen unterschiedlicher Herkunft besonders am Herzen, sie ist ein Schatz für unsere Kirche.

Der einzelne Mensch: Ebenso spüre ich den Herzschlag meiner Kirche im Kleinen. Hier wird das getan wird, was aufgrund der Botschaft Jesu selbstverständlich ist, auch wenn es fast niemand sieht und in keiner Statistik erfasst wird: Der Krankenbesuch; das Seelsorge-Gespräch, das zum Leben Mut macht; die Begleitung Sterbender; die Hilfe für Menschen in schwierigen Situationen; einfach aus christlicher Überzeugung gelebte Nächstenliebe.

Kirche 2050-gar nicht mehr so lange hin- eine kleine Auswahl meiner Überlegungen:

  • In der Kirche 2050 wird fröhlich der Glaube an Jesus Christus gelebt und gefeiert; in alten Gemäuern genauso wie an neuen Orten, getragen von lebendigen Gemeinden
  • Die Gottesdienste werden zu unterschiedlichsten Zeiten in den verschiedenen Gemeinden generationenübergreifend gefeiert
  • Die Rechte der einzelnen Kirchengemeinden wurden gestärkt, Pfarrpläne gehören der Vergangenheit an
  • Das Bischofsamt wird in unserer Kirche von einer Doppelspitze ausgeübt, die sich diese große Aufgabe nach Gaben und Fähigkeiten teilt
  • In der Synode, dem Kirchenparlament, hat sich die neue Form der Zusammensetzung etabliert: Die nicht hilfreiche Unterteilung in ‚Laien‘ und ‚Geistliche‘ wurde aufgehoben, nun setzt sich die Synode zu einem Drittel aus Hauptamtlichen und zu zwei Dritteln aus Ehrenamtlichen zusammen
  • Die Synode hat an Kompetenzen zugelegt. Sie ist zum „Motor der Kirche“ nach außen geworden und wird dort deutlicher wahrgenommen. Informationen aus der Synode bekommen von den Nachfolgemodellen von Instagram und Facebook mehr likes als Essensbilder oder Strandfotos
  • „Kirche für morgen“ ist bei der Wahl zur Landessynode 2049 der stärkste Gesprächskreis geblieben
  • Die zahlenmäßig deutlich kleiner gewordene Kirche hat eine entsprechend schlanke Verwaltung, die auf das nötigste beschränkt wird. Die Kirche ist nun eine echte Volkskirche geworden.
  • Die lange und gute Zeit der Kirchensteuer-Ära ist 2050 gerade zu Ende gegangen, eine neue Form muss nun gefunden werden. Auch das Verhältnis von Staat und Kirche insgesamt ist in diesen Jahren einem großen Wechsel unterworfen. Dank intensiver Überlegungen über die kirchlichen Finanzen und den Auftrag der Kirche in der Gesellschaft, ist man in der Kirche aber gut darauf vorbereitet.
  • Die Kirche ist zur Vorreiterin in ökologischen Fragen geworden und nimmt so den Schöpfungsauftrag Gottes ernst. Sie kann auf ihren Gebäuden selbst regenerative Energien herstellen und wird zur Energiequelle für innen und außen.

GOD'S WORK. OUR HANDS.